TAG Heuer will Apple übertreffen

Die Smartwatch von TAG Heuer kommt im Herbst und soll technisch angeblich besser sein als die mit vielen Vorschusslorbeeren in den Startlöchern befindliche Apple Watch. So zumindest die vollmundigen Ankündigungen von Jean-Claude Biver, Chef der Uhrensparte von LVMH.

TAG Heuer betreibt die Entwicklung und plant die Vermarktung einer eigenen Smartwatch. Sie soll im Herbst auf den Markt kommen. TAG Heuer muss dabei jedoch auf Know How aus den USA zurückgreifen. Noch offen scheint damit die Frage, wie die Vorgaben für das begehrte Label „Swiss Made“ dennoch erreicht werden. Möglichkeiten sieht Biver in einer Hybrid-Uhr. Klar ist: Bivers Smartwatch soll der von Apple ähneln. «Da wir sechs Monate später kommen, werden wir an der Spitze der Technologie stehen und Apple bei den Funktionen vielleicht noch übertreffen», so das Credo des LVMH Uhrenchefs. Die smarte Uhr von TAG Heuer soll zum Beispiel über ein GPS-System verfügen. Darüber verfügen aber die höherwertigen Modelle von Apple ebenfalls. Und ein Schnäppchen wird die smarte TAG Heuer wohl kaum werden.

Seine frühere Kritik an der Apple-Uhr nimmt Biver jetzt allerdings zurück. «Ich sagte, sie sei nicht sexy und ihr fehlten gewisse Funktionen. Aber das war unüberlegt. Ich habe nun verstanden, was die Apple-Uhr ausmacht. Sie hat die DNA von Apple, sie sieht aus wie ein Miniatur-iPhone und ist damit unverwechselbar», sagt der Uhrenboss heute.

Hoffen wir mal, dass TAG Heuer, wie so viele andere auch, den Anschluss nicht schon verpasst haben und vor allem in der Lage sind, den Technologiewandel, den andere längst vollzogen haben, oder gar nicht erst zu vollziehen brauchen, weil sie keine historische Verbindung zur bisherigen mechanischen Uhr haben, schnellstmöglich zu vollziehen.

Ob die hochgesteckten Ziele von Herrn Biver tatsächlich Wirklichkeit werden und ob er bei der Schlagzahl, die die Branchenführer wie Apple, Samsung, Pebble, Huawei oder Asus, derzeit vorgeben, mithalten kann, bleibt offen. Der Kampf ums Handgelenk ist auf jeden Fall eröffnet.

Insofern wird 2015 ein spannendes Jahr in dem die Schweizer Uhrenindustrie sehen wird, ob ihr die bisherigen Kunden, so wie prognostiziert, tatsächlich die Treue halten und ggfs. sogar noch neue hinzukommen, oder ob der Tag der Trendumkehr gekommen ist und die von Apple und den anderen Herstellern avisierten Stückzahlen in zweistelliger Millionenhöhe nun den Weg ans Handgelenk finden. Die Tage, wo die Schweizer Uhrenindustrie in einer gewissen Selbstherrlichkeit ihre zugegeben hervorragenden Produkte, häufig unter Ausblendung der allgemeinen Spielregeln des Marktes, an die Kunden verteilt hat, dürften jedoch unwiderruflich zu Ende gehen.

Quelle: Blick.ch

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