MUNICHTIME 2011 Bericht, Teil II

Das DEUTSCHE UHRENPORTAL stellt Ihnen im zweiten Teil des Berichts von der MUNICHTIME 2011 weitere, dort vertretene, hochkarätige Uhrenhersteller aus Deutschland vor.

Im Einzelnen sind dies die Firmen:

– B. Junge & Söhne
– H.F. Bauer
– Lange & Söhne
– Lehmann Schramberg
– Mühle Glashütte
– Neuhaus
– NOMOS
– Tutima

Zwar nicht in Deutschland ansässig, aber dennoch bemerkenswert und dem deutschen Uhrenbau sehr verbunden, die Familie Habring aus Völkermarkt in Kärnten (Österreich), der wir ebenfalls eine Reportage widmen möchten.

Aber nun der Reihe nach:

B. Junge & Söhne

Der Dresdener Uhrengroßhändler J. Bernhard Junge gehörte in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts bereits zu den bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Uhrmacherei. Im Jahre 1891 vollzog er den Schritt vom Händler zum Hersteller und gründete mit seinen Söhnen eine Uhrenmanufaktur – die Geburtsstunde der Marke B. Junge & Söhne war gekommen. Wie fast alle damaligen Glashütter Uhrenhersteller ließ man die einzelnen Uhrenkomponenten bei den ausgewiesenen Spezialisten der Glashütter Uhrenindustrie fertigen: die Hemmungsteile bei F. Weichhold, die Zahnräder bei Gustav Jungnickel, alle Triebe, Schrauben und Faconteile bei Paul Gläser, und das Uhrengehäuse stammte von Max Gutkäs. Es waren eben diese führenden Komponentenhersteller die maßgeblich beitrugen zum Weltruhm hochwertiger Glashütter Zeitmesser, zu denen ab 1891 auch die Uhren von B. Junge & Söhne zählten.

Uhren aus dem Hause B. Junge & Söhne waren einzeln nummeriert und jeder Verkauf wurde im Stammbuch der Manufaktur sorgfältig protokolliert, ganz der Tradition hochwertiger Glashütter Uhrenmarken verpflichtet.
Mehr als 100 Jahre nach ihrem Abschied ist die Zeit gekommen für einen Neunanfang der Marke B. Junge & Sohne – und für ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Glashütter Uhrmacherei.

Die NOVA TEMPURA greift diese Tradition wieder auf und transponiert das anspruchsvolle Erbe in die Gegenwart. Bis zum 2. Oktober 2010 war „Made in Glashütte“ den eleganten, traditionalistischen Uhren vorbehalten – ab dem Tag der Deutschen Einheit des Jahres 2010 trägt zum ersten Mal eine moderne Sportuhr aus dem Hause B.Junge & Söhne wieder diese begehrte Auszeichnung.

Der Werkcontainer ist das Herzstück der innovativen modularen Gehäusekonstruktion, er beherbergt das Uhrwerk. Durch das obere entspiegelte Saphirglas wird das fein galvanisierte Zifferblatt mit den eigens entwickelten Zeigern sichtbar. Der Gehäuseboden mit Zentralgewinde und Saphirglas gibt nicht nur den Blick auf das Uhrwerk frei, sondern gewährleistet in Verbindung mit der verschraubten Krone auch eine Wasserdichtigkeit von 10 atm.

Der Halterahmen nimmt den Werkcontainer passgenau auf – gefertigt aus Edelstahl oder anderen Materialien prägt er mit seinen unterschiedlich geformten Bandhömern das einzigartige Design wesentlich mit.

Die Schraublünette, ebenfalls in unterschiedlichen Materialien und Designs möglich, fixiert den Werkcontainer im Halterahmen nach oben. Der Spannring – in Material und Design der Schraublünette angepasst – sichert den Werkcontainer im Halterahmen. Da diese Montage kein Werkzeug erfordert, ist ein späterer Designwechsel im Rahmen der zur Verfügung stehenden Komponentenauswahl problemlos durch den Kunden selbst möglich.

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H.F. Bauer

Im Jahre 1924 gründete Hermann Friedrich Bauer mit seinen drei Söhnen die Firma H.F.Bauer. Im Jahre 1933 begann die Firma H.F.Bauer mit der Produktion von Uhrwerken und der Remontage. H.F. Bauer war eine der ersten deutschen Firmen die Uhrwerke herstellte.

Während des zweiten Weltkriegs wurden die Betriebsgebäude der Firma H.F.Bauer zerstört. Edwin Walser und seine Ehefrau Ruth, die Enkelin des Firmengründers, begannen die Firma wieder aufzubauen. Begünstigt durch das nach 1945 einsetzende deutsche Wirtschaftswunder, wuchs die Firma sehr schnell und H. F.Bauer entwickelte sich bald wieder zu einer der führenden Firmen der deutschen Uhrenindustrie. Die Firma fertigte inzwischen auch Uhrgehäuse, komplette Uhren und Uhrbänder. Die Firma expandierte weiter, und unter der Leitung von Edwin Walser entstand eine ganze Firmengruppe.

Das Produktionsprogramm wurde durch eine eigene Schmelzerei, der Fertigung von Halbfabrikaten, von Schmuck, Herstellung von Maschinen für die Schmuckindustrie und Dentallegierungen erweitert. In Keltern bei Pforzheim wurde ein neues Werk gebaut. Inzwischen werden die Uhren der Marke, “H.F.Bauer“mit einem modernen Maschinenpark und neuester Technologie produziert. Hinzu kommt die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter die mit einem großen Anteil an Handarbeit, exklusive Produkte in Spitzenqualität fertigen. Auch wird die Legierung in der eigenen Schmelzerei hergestellt, sodass die kompletten Uhren (mit Ausnahme der Schweizer Werke) in Deutschland hergestellt werden.

Uhren von “H.F.Bauer” werden in massivem Gold sowie Platin hergestellt. Die Kollektion beinhaltet eine große Auswahl an Chronographen, Automatik-Uhren, Quartz-Uhren und Handaufzugs Uhren in zeitloser Eleganz sowie im aktuellen Trend.
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LANGE & SÖHNE

A. Lange & Söhne geht in ihren Ursprüngen auf die Initiative des Dresdner Uhrmachers Ferdinand A. Lange zurück, der seit 1845 mit der Produktion von Taschenuhren bester Qualität den Ruf der deutschen Feinuhrmacherei begründete. Heute werden bei Lange pro Jahr nur wenige Tausend Armbanduhren aus Gold oder Platin hergestellt. In ihnen arbeiten ausschließlich selbstentwickelte und aufwändig von Hand dekorierte und montierte Uhrwerke. Mit 40 Manufakturkalibern konnte A. Lange & Söhne in wenig mehr als 20 Jahren eine Spitzenposition unter den besten Uhrenmarken der Welt erreichen.

Zu den größten Erfolgen zählen Zeitmesser wie die LANGE 1 mit dem ersten Großdatum in einer Serienarmbanduhr und die LANGE ZEITWERK mit einer exakt springenden Ziffernanzeige.

Es waren die gewaltigen Silbererzvorkommen, die Sachsen einst zu wirtschaftlicher Macht und kultureller Blüte verhalfen. Im Auftrag der sächsischen Herrscher schufen die besten Kunsthandwerker und Künstler wahre Wunderwerke, die noch heute Besucher aus aller Welt in die Dresdner Kunstsammlungen locken. Und von den Hofuhrmachern des 16. und 17. Jahrhunderts spannt sich ein historischer Bogen bis zu der von Ferdinand A. Lange gegründeten modernen sächsischen Uhrenindustrie. Die sächsischen Traditionen spiegeln sich in den SAXONIA-Modellen von Lange & Söhne wider.

Im Zuge der Aktualisierung erhielt sie nicht nur ein größeres und flacheres Gehäuse, mit dem Lange-Manufakturkaliber L086.1 legt A. Lange & Söhne auch sein drittes, von Grund auf neu konstruiertes Automatikwerk vor. Die Besonderheit ist eine Gangreserve von 72 Stunden. Das Zifferblatt aus massivem Silber ist eingefasst von einer leicht angeschrägten Lünette. Alle Feinheiten des handwerklich aufwendig veredelten Automatikwerks lassen sich durch den Saphirglasboden der Uhr gut erkennen.

Auch die neue SAXONIA in der Handaufzugvariante mit dem bewährten Manufakturkaliber L941.1 folgt dieser klaren Gestaltungslinie. Die SAXONIA THIN ist bei einem Durchmesser von 40 Millimetern nur 5,9 Millimeter hoch und damit die flachste Uhr, die Lange jemals gebaut hat. Die Anzeige der Zeit konzentriert sich allein auf Stunde und Minute. Ihr nur 2,9 Millimeter hohes Handaufzugswerk stellt nach Vollaufzug ebenfalls eine Gangautonomie von 72 Stunden zur Verfügung.

Das Prädikat „Pour le Mérite“ bezieht sich auf den 1842 vom preußischen König Friedrich- Wilhelm IV. gestifteten Verdienstorden. Er geht auf die Initiative des großen Universalgelehrten Alexander von Humboldt zurück und wird auch heute noch für außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaften und Künste verliehen. Außergewöhnliche Komplikationen aus dem Hause A. Lange & Söhne dürfen diese Auszeichnung tragen.

Das gemeinsame technische Merkmal ist der einzigartige Antrieb über Kette und Schnecke. Durch Anwendung der Hebelgesetze gleicht er die abnehmende Kraft der Aufzugsfeder aus und hält das effektive Drehmoment über die gesamte Gangdauer konstant.

Ein Planetengetriebe sorgt dafür, dass der gleichmäßige Antrieb auch während des Aufziehens der Uhr erhalten bleibt. Der Kette-Schnecke-Mechanismus findet sich in Marinechronometern und einigen wenigen Taschenuhren von A. Lange & Söhne aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die ebenso geniale wie elegante Konstruktion wurde schon im 15. Jahrhundert von Leonardo da Vinci genutzt.

Ludwig van Beethoven wurde durch seine fünfte Sinfonie mit ihren vier fanfarenartigen Anfangstönen unsterblich. Das Schicksalsmotiv läutet eine neue Ära in der Geschichte von A. Lange & Söhne ein. Das jüngste Mitglied der LANGE ZEITWERK-Familie ist mit einem von vorne sichtbaren Schlagwerk ausgestattet. Es kündigt die Viertelstunden mit jeweils einem hellen Ton an, bevor es zur vollen Stundeeinen dunkleren Ton erklingen lässt – im Zeitraffer ergibt sich das berühmte Leitmotiv aus Beethovens Fünfte. Zu jeder Viertelstunde löst der Mechanismus einen Schlag auf eine der beiden Tonfedern aus. Ein höherer Ton markiert die drei Viertelstunden, bevor dann zur vollen Stunde ein tieferer Ton erklingt.

Mit ihrer exakt springenden Ziffernanzeige steht auch die LANGE ZEITWERK STRIKING TIME für kompromisslose gestalterische Klarheit. Denn sie trifft mit den großen Ziffern der nebeneinander angeordneten Stunden- und Minutenanzeige stets eine eindeutige Aussage zur aktuellen Uhrzeit.
Der klingende Zeitmesser ist im 44,2 Millimeter messenden Weißgoldgehäuse mit schwarzem Zifferblatt erhältlich oder in einer limitierten Auflage von 100 Exemplaren in Platin mit einem rhodinierten Zifferblatt.

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LEHMANN SCHRAMBERG

In einer Welt, in der das Virtuelle und Digitale immer mehr die Oberhand gewinnt, kehren die Menschen gerne zur absoluten Verlässlichkeit ultrapräziser Mechanik zurück. Bei Lehmann in Schramberg ist diese Verlässlichkeit Programm. Das Stammwerk Lehmann Präzision genießt einen hervorragenden Ruf in der Luftfahrt, der optischen Industrie, der Solarindustrie, der Medizintechnik und in der Uhrenindustrie. Bei feinmechanischen Baugruppen und luftgelagerten Hochfrequenzspindeln ist Lehmann Präzision technologischer Weltmarktführer. Aus dieser starken und selbstbewussten Position heraus hat Markus Lehmann die Lehmann Uhrenmanufaktur gegründet und sich entschlossen, alles Know How aus dem Bereich der Ultrapräzision auf den Uhrenbau zu übertragen. Die Lehmann Uhrenmanufaktur stellt sich Herausforderungen und entwickelt Lösungen, bei denen andere passen müssen. Lehmann liefert deshalb auch alle Uhren mit einem obligatorischen Chronometerzertifikat aus.

Der Blick durch den Glasboden einer Lehmann Uhr aufs Werk zeigt die Verzierungen der Brücken und Kloben mit den typischen Lehmann Ornamenten. Diese werden mit einer von Lehmann selbst entwickelten und hergestellten Ultrapräzisionsfräsmaschine aufgebracht. Die Genauigkeit und Maßhaltigkeit dabei ist einzigartig und gleichzeitig Ausdruck der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lehmann Uhrenmanufaktur.

227 hochpräzise Bohrungen und Fräsungen sind nötig, bis bei Lehmann eine Uhrenplatine fertiggestellt ist. Um die Fertigungstoleranzen zu minimieren und exakt auszutarieren, fertigt Lehmann Grundplatine, Federhausbrücke, Räderwerksbrücke und Unruhkloben selbst an. Auch hier fließt das Know-how von Lehmann Präzision mit ein. Die ultrapräzise Bearbeitung von Werkstücken im Mikrometerbereich ist die Spezialität von Lehmann. Selbst die Zeiger werden von Lehmann selbst gefertigt und aus Vollmaterial heraus gefräst. Das ergibt eine unvergleichliche Formgebung und Gestaltung. Doch damit nicht genug; Lehmann fräst auch die Zifferblätter im eigenen Hause und schafft sich so die Möglichkeiten und den Freiraum, die charakteristische Formensprache und Oberflächengestaltung auch auf die Zifferblätter zu übertragen.

Eine mechanische Uhr lebt von der im Federhaus gespeicherten Energie. Für den automatischen Aufzug verwendet Lehmann einen Rotor aus Saphirglas, der den Blick in jeder Position auf das Werk freigibt. Lehmann fertigt das hochpräzise Rotoraufzugsgewicht mit dem typischen Linienmustern und dem reliefartigen Lehmann-Schriftzug selbst an. Durch ein an der Unterseite des Rotors angebrachtes zusätzliches Gewicht aus Schwermetall zieht der einseitig wirksame Rotor das Werk zuverlässig auf.

Die seitlich am Gehäuse auf 3 Uhr angebrachte Krone einer gängigen Armbanduhr führt bei einzelnen Uhrenträgern immer wieder zu Beanstandungen, da beim Abwinkeln des Handgelenks die hervorstehende Krone als störend und lästig empfunden wird. Das fordert vom Gehäusekonstrukteur ein hohes Maß an Kompromissen, soll die Krone doch eine griffgünstig Form aufweisen und trotzdem kaum überstehen. In Zusammenarbeit mit Andreas Strehler ist es Lehmann gelungen, die Krone so weit in das Gehäuse zu versenken dass sie im Alltagsgebrauch immer gut geschützt ist, nicht stört und sich durch einen ganz leichten Zug an der Unterseite fast wie von selbst ausfahren lässt und in dieser Position eine komfortable Betätigung ermöglicht. Bei leichtem Druck auf die Krone fährt sie wieder in die versenkte Position zurück. Die Krone, mit ihrer schräg verlaufende Riffelung, ist echte Manufakturarbeit und trägt an ihrer Stirnfläche die Lehmann-Schramberg Gravur.

Der ideale Schwerpunkt von Feder, Anker und Unruh liegt in der Achse. Dieser Zustand wird nie erreicht, was die Präzision jeder Armbanduhr beeinflusst. Im Tourbillonkäfig dreht sich die Unruh in einer Minute um sich selbst. Damit mittelt sich der Gang aus und die Uhr wird noch präziser. Auf diese schöne und komplizierte Weise gelang dem großen Konstrukteur Abraham-Louis Breguet 1801 die Überwindung der Schwerkraft in der Uhr. Lehmann stellt das erste Tourbillon aus Schramberg vor.

Die Haltebrücke und den Tourbillonkäfig aus Edelstahl fertigt Lehmann selbst: Die Brücken ziert der hochpräzise eingravierte Lehmann-Schramberg Schriftzug. Auch das Lehmann Tourbillon ist mit dem begehrten Chronometerzertifikat ausgezeichnet.
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Mühle Glashütte

Die Mühle-Glashütte GmbH entwickelt und fertigt hochwertige mechanische Armbanduhren, Schiffsuhrenanlagen und Marinechronometer. Großen Wert legt das Glashütter Unternehmen dabei auf die gute Ablesbarkeit und Genauigkeit seiner Zeitmesser. Denn der Name „Mühle“ steht seit jeher für Präzision und präzises Messen. Den Grundstein dafür legte Robert Mühle. 1869 gründete er in Glashütte einen Familienbetrieb, der präzise Messinstrumente für die heimische Uhrenindustrie herstellte. Die Ausrichtung des heutigen Unternehmens kristallisierte sich unter der Führung der vierten Familiengeneration heraus. Seit 1994 firmiert es unter dem Namen „Mühle-Glashütte GmbH nautische Instrumente und Feinmechanik“ und stattet Kreuzfahrtschiffe der AIDA-Flotte sowie Luxusyachten mit Schiffsuhrenanlagen und Chronometern aus. Dass sich die hier geforderten nautischen Tugenden – Präzision, Ablesbarkeit, Zuverlässigkeit – auch in den Mühle-Armbanduhren widerspiegeln, liegt Thilo Mühle besonders am Herzen. Er führt das Familienunternehmen nunmehr in der fünften Generation.

In der neuen Teutonia III Handaufzug setzt Mühle-Glashütte das erste im eigenen Haus entwickelte und produzierte Handaufzugswerk das MU 9411 ein. Dieses Vorhaben läutet eine neue Ära in dem traditionsreichen Familienunternehmen ein, der lange Weg von der Uhren- zur Werkemanufaktur. Ausgestattet ist das neue Werk mit einer Glashütter Dreiviertelplatine, darin gelagertem Kron- und Sperrrad mit Sonnenschliff sowie der für das Haus Mühle typischen Spechthalsfeinregulierung. Diese sorgt zudem dafür, dass sich die Reglage des in sechs Lagen regulierten Uhrwerks auch dann nicht verändert, wenn die Uhr einmal einen stärkeren Stoß verkraften muss.

Zentralsekunde, Datumsanzeige und eine Gangautonomie von 38 Stunden sind die weiteren technischen Merkmale des Handaufzugswerkes, das einen Durchmesser von 25,6 Millimetern und eine Höhe von 3,4 Millimetern besitzt. Das MU 9411 ist nach dem Automatikwerk MU 9408 bereits das zweite Werk, das eine eigene Kaliberbezeichnung aus dem Hause Mühle bekommt. Das Werk findet erstmalig in der Teutonia III Verwendung.

Dank Eisenbahnminuterie, arabischen Ziffern und klassischen Zeigern in Breguet-Form erinnert das Design des Zifferblatts an die traditionellen Taschenuhren aus Glashütte. Die traditionsverbundene Zifferblattgestaltung spiegelt den Charakter des neuen Handaufzugwerkes MU 9411 wider.

Mit der neuen Terrasport II knüpft Mühle-Glashütte an die Tradition seiner sportiven Instrumentenuhren an. Sportiv und mit einem gewissen Retro-Charakter folgt die Terrasport II den aktuellen Trends. Bei der Terrasport II treffen die klassischen Mühle-Tugenden auf fein abgestimmte Design-Akzente. Das sandfarbene Zifferblatt lässt mit filigranen Zeigern und klaren Ziffern die Zeit auf einen Blick erkennen. Der „Broad Arrow“ ist das Erkennungszeichen aller klassischen Fliegeruhren. Mit ihrem 40 Millimeter messenden, gebürsteten Edelstahlgehäuse passt die Terrasport II gut in die Zeit. Das robuste, mit weißen Nähten abgesteppte Armband aus Büffelleder in dunkelbraun harmoniert perfekt mit dem cremefarbenen Zifferblatt.

Angetrieben wird die Terrasport II von dem Automatikwerk SW 200-1 aus dem Hause Selitta. Die Mühle-typischen Veredelungen wie die patentierte Spechthalsregulierung und der eigene Mühle-Rotor werten das hochwertige und zuverlässige Werk in bekannter Weise auf. Die Gangautonomie der Uhr beträgt 38 Stunden.
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NEUHAUS

NEUHAUS INVENTING TIMEPIECES wurde 2010 von Manuel Neuhaus gegründet und steht für hochinnovative, mechanische Uhren, deren Herstellung komplett in Deutschland erfolgt. Firmengründer Manuel Neuhaus arbeitet mit dem Uhrmachermeister Ralf Nietzel zusammen. Das erste Modell der neuen Uhrenmarke ist die Janus DoubleSpeed, eine extravagante Einzeigeruhr, die mit doppelter Geschwindigkeit läuft. Das heißt: Der Zeiger bewegt sich in 6 Stunden einmal um das komplette Zifferblatt.

Dadurch wird der Platz, der zum Ablesen einer Stunde vorhanden ist, von 30 auf 60 Grad verdoppelt. Die Ablesegenauigkeit verbessert sich dadurch wesentlich. In der Praxis bedeutet dies ein nahezu minutengenaues Ablesen. Der Verkauf der Uhren findet direkt und ausschließlich über den eigenen Web-Shop statt.

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NOMOS

NOMOS Glashütte war die erste Marke, die nach 1990 eine mechanische Uhr mit der Herkunftsbezeichnung Glashütte fertigen konnte. 1992 brachte das damals zwei Jahre alte Unternehmen seine erste Kollektion von vier Handaufzugsuhren auf den Markt. Die Bezeichnung „Glashütte“ ist heute geschützt wie etwa Champagner oder Parmaschinken; nur Uhren, bei denen mindestens 50 Prozent der Wertschöpfung am Uhrwerk vor Ort – also in Glashütte – geschehen, dürfen sie tragen. Die Wertschöpfung an NOMOS-Kalibern jedoch beträgt längst bis zu 95 Prozent. Die Uhrenmanufaktur im sächsischen Glashütte hat vier neue Uhren der Serie Tetra+ mit farbigen Zifferblättern nach den Namen einheimischer Waldgewächse benannt (Burgundertrüffel, Erzgebirgsperle, Blasser Zonenmilchling und Mäusedorn). Es sind vier quadratische Zeitmesser mit Handaufzugswerken feinster Herkunft, die als Mini-Serie Tetra+ nun in die Geschäfte kommen.

Die Farbtöne – eben die von Pilzen und Beeren – sind auch modisch betrachtet hoch aktuell. Die Modelle Burgundertrüffel und Mäusedorn zeigen – durch einen Saphirglasboden – die hochfeinen Manufakturkaliber, die in ihnen ticken. Blasser Zonenmilchling und Erzgebirgsperle hingegen kommen mit einem Stahlboden aus. NOMOS-Armbänder aus Wildleder komplettieren das Bild.

Die Welt am Handgelenk: Mit der Zürich Weltzeit überrascht NOMOS Glashütte mit einer Uhr, die auf einen Blick zeigt, wie spät es (fast) überall ist.

Das Wort „Heimat“ prangt rechts auf dem Zifferblatt dieser weltmännischen Uhr – ein kleiner Widerspruch, ein Augenzwinkern, das sehr deutsch ist und doch in vielen Ländern verstanden wird. Gleich, wo der Träger der Uhr ist, verrät die Heimatzeitanzeige daneben, wie spät es zuhause ist.

Jede fremde Zeitzone kann man schnell per Knopfdruck abrufen: Man drückt einfach so oft, bis der gewünschte Ort oben auf zwölf Uhr steht. Dann zeigen die Zeiger an, wie spät es dort ist. Das Manufaktur-Uhrwerk Xi und das Zifferblatt wurden für die Zürich Weltzeit neu entwickelt. Ein breit angelegter Test mit limitierter Vorab-Auflage hat diese Entwicklungsarbeit Ende 2010 abgeschlossen. Einige wenige technische und optische Details wurden nach dem Test verändert, etwa, was das Öl des Kalibers betrifft. Die „Zürich Weltzeit“ kam im Frühjahr 2011 in den Handel.
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Tutima

Die Uhrenmarke „Tutima“ – lateinisch sicher, geschützt – wurde 1927 in Glashütte gegründet. Der Markt für teure Präzisions-Taschenuhren war zusammengebrochen, den Anschluss an den Siegeszug der Armbanduhr hatten die Sachsen verpasst – oder fast: Im Dezember 1926 formte der Jurist Dr. Ernst Kurtz aus einem unbeweglichen Genossenschaftsbetrieb die erfolgreiche UROFA (Uhren-Rohwerke-Fabrik) und UFAG und legte damit den Grundstein für die industrielle (Armband-) Uhrenfertigung in Glashütte.

Nach Kriegsende 1945 setzte Dr. Ernst Kurtz die Uhrenfertigung in Memmelsdorf/Unterfranken, gemeinsam mit ehemaligen Mitarbeitern aus Glashütte fort. 1951 verlagerte Dr. Ernst Kurtz die Produktion an den heutigen Standort Ganderkesee in Niedersachsen. Es wurde die Tutima Uhrenfabrik GmbH gegründet. Der junge Unternehmer und frühere Mitarbeiter, Dieter Delecate übernahm die Geschäftsführung und setzte die Erfolgsgeschichte von Tutima fort – auch in den schwierigen Zeiten der 1970er Jahre, als durch den Siegeszug der Quarzuhr viele Uhrenfabriken in Europa ihre Tore schließen mussten. Es wurden erstmalig wieder Uhren mit der Marke „Tutima“ auf den Zifferblättern gefertigt. Im Laufe der Jahre entwickelte Dieter Delecate das Unternehmen als heutiger Senior-Chef zu einer weltweit operierenden Firmengruppe. Und nun kehrt Tutima nach über 65 Jahren wieder nach Glashütte zurück.Das neue Manufakturgebäude liegt an der Altenberger Straße, nur einen Steinwurf vom Standort der ehemaligen UROFA entfernt. Nach drei Jahren waren die Um- und Ausbauarbeiten abgeschlossen, und nach weiteren drei Jahren feiert Tutima nun die offizielle Wiederaufnahme des Manufakturbetriebs in Glashütte – mit einem ganz besonderen Meisterstück, das an die große 1845 begonnene Tradition des Glashütter Uhrenbaus anknüpft.

Im Mai 2011 präsentierte Tutima eine neue Komplikationsuhr, die so noch nie zuvor in Deutschland entwickelt und verwirklicht wurde. Nach dreijähriger Vorbereitungszeit feiert Tutima die offizielle Wiederaufnahme des Manufakturbetriebs mit einem ganz besonderen Meisterstück: Die erste Minutenrepetition aus Glashütte. Tutima Hommage.

Eine Minutenrepetition gibt die Uhrzeit mittels akustischer Tonsignale wieder. Zwei Tonfedern, die eine hell gestimmt, die andere mit einem tieferen Klang (bei Tutima der Kammerton „a“), zählen die seit Mittag bzw. Mitternacht verstrichenen Stunden, Viertelstunden und Minuten herunter. Die Stunden werden mit tiefem Klang angezählt, die Viertelstunden mit einem Doppelschlag (hell-dunkel) und die Minuten schließlich mit hellen Einzeltönen.

Es hat in der über 165-jährigen Geschichte der Uhrmacherei in Glashütte schon manche Taschenuhr mit Viertel- oder Minutenrepetition gegeben, doch niemals zuvor wurde der Repetiermechanismus vor Ort konstruiert und entwickelt. Uhrwerk und Gehäuse entstanden unter der Leitung von Rolf Lang. Als langjähriger Chefrestaurator im Staatlichen Mathematisch-Physikalischen Salon von Dresden ist Lang einer der größten Kenner der sächsischen Uhrenbaukunst. Wie kaum ein Zweiter weiß er um die hervorragende Qualität der klassischen Glashütter Präzisionsuhren. Insgesamt besteht das Uhrwerk der Tutima Hommage Minutenrepetition aus über 550 Teilen.
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Habring2

Maria und Richard Habring versuchen mit ihrem Engagement an die große – aber leider in Vergessenheit geratene – österreichische Uhrengeschichte anzuknüpfen. Wien, das Waldviertel mit der k. & k. -„Uhrenmetropole“ Karlstein/Thaya aber vor allem auch die Region um Graz waren im 19. Jahrhundert mit unter den europäischen Zentren der Uhrenherstellung.

Unter den historisch belegten Namen finden sich auch durchaus solche die Weltruf erlangten, wie z.B. den in der südlichen Steiermark geborene Josef Thaddäus Winnerl – später Chronometermacher in Paris – dem man nachsagt einer der maßgeblichen Erfinder des Chronographen zu sein. Winnerl war neben dem Erfinder des Tourbillons Abraham Louis Breguet unter anderen Lehrmeister von Ferdinand Adolph Lange der 1845 nach seiner Rückkehr nach Glashütte die dortige Uhrenindustrie begründete.

1997 als auf Entwicklungs-Consulting spezialisiertes Einzelunternehmen gegründet, wächst das Unternehmen nach mehreren Umzügen und Vergrößerungen seitdem stetig. Unterstützt wurde dieses Unterfangen damals von der Uhrengruppe LMH, die zu den ersten Klienten des Unternehmens gehörten. Heute wenden sich vornehmlich kleinere Uhrenhersteller an Habring, welche die Synthese von Entwicklungs- und Fertigungskompetenz sowie einer Kleinserien-Uhrwerksmontage zu schätzen wissen.

Die Habring Uhrentechnik OG ist heute in Völkermarkt in Kärnten beheimatet. Die erste Serienuhr, die Habring2 wurde 2004 präsentiert. Jedes Jahr entstehen etwa 70 Stück der bei Sammlern überaus begehrten Zeitmesser. Erhältlich sind die Uhren von Habring2 bei ausgewählten Partnern u.a. in Bern, Mailand, Philadelphia, Rom, San Diego, Singapore und Tokyo und natürlich im Atelier in Völkermarkt.

Schwerpunkte bei den Produkten sind: die bis vor kurzem weltexklusive und zwischenzeitlich auch von anderen Herstellern übernommene springende Sekunde. Weitere Besonderheiten sind Chronographen mit Einknopfbedienung über die zentrale Krone (COS „Crown Operation System“) und damit gänzlich ohne Drücker auskommen. Allen gemeinsam ist das klassische und zeitlose Design sowie Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit.

Bemerkenswert auch die 2010 vorgestellten „Foudroyante“ – der erstmaligen Kombination einer springenden mit einer blitzenden Sekunde – beweist Habring2 jedes Jahr aufs Neue, dass die Entwicklung der tragbaren mechanischen Uhr noch lange nicht am Ende ist.

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