Vorstellung der Apple Watch in San Francisco: Weitere Details sind nun bekannt

Die Apple Watch ist in Deutschland ab 24.04.2015 erhältlich. Vorbestellungen werden ab 10.04.2015 entgegen genommen. Die Preise beginnen bei 399 EURO (im 38 mm Alu-Gehäuse) und reichen, je nach Ausführung, bis zu rund 11.000 EURO (für die Goldausführung). Die mittleren Ausführungen im hochwertigen Edelstahlgehäuse liegen mit passendem Band bei gut 600 EURO.

Im Rahmen der in San Francisco abgehaltenen Keynote wurden zudem weitere Details zu den technischen Möglichkeiten und Funktionen des mit Spannung erwarteten Produktes bekannt gegeben.

Zur bereits im Vorfeld schon heftig diskutierten Akkulaufzeit gibt Apple nun offiziell 18 Stunden bei mäßigem Gebrauch an. Ob das zu begeistern vermag, werden die User entscheiden.

Die Watch ist mit einer Reihe von Sensoren ausgestattet, die wichtige Körperfunktionen – z.B. Pulsmessung – sowie die täglichen Aktivitäten erfassen. Die Uhr sammelt die Daten und fasst diese dann zum Beispiel jeweils am Ende der Woche in übersichtlicher Form zusammen.

Die Apple Watch ist nach IPX7 wasserfest, was sich mit den Angaben konventioneller Armbanduhren nicht vergleichen lässt. Nach Spezifikation erfolgt die Prüfung in 1 m Wassertiefe für die Dauer von 30 min. Also zum Schwimmen wohl eher nicht geeignet.

Zur Software und den erweiterten Funktionen gibt es es ebenfalls neue Informationen. So kann neben „Siri“ auch der “Hey Siri”-Befehl benutzt werden, auch WeChat wird durch die Apple Watch unterstützt. Zudem besteht die Möglichkeit, kurze Mitteilungen zu versenden.

Shazam läuft ebenfalls auf der Apple Watch, so dass zum Identifizieren von Songs nicht mehr das iPhone bemüht werden muss. Instagram vermag z.B. die zuletzt eingestellten Fotos von Freunden anzuzeigen. Mittels der installierten App können Fotos dann auch gleich geliked werden.

In teilnehmenden Starwood Hotels & Resorts werden Informationen zum gebuchten Zimmer, wie Zimmernummer und auch Zugangsberechtigung gleich auf die Apple Watch übertragen. Per NFC öffnet sich dann die Zimmertür. Dies erscheint, neben der bereits kommunizierten Bezahlfunktion, als echter Mehrwert

Auch alle Entwicklungen in Richtung Smarthome, wie die Steuerung von Heizung/Klimatisierung, Zugangsberechtigung sowie das Einspielen von Bildern eventuell installierter Überwachungskameras, zeigen, wohin die Reise geht. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass sich die Apple Watch automatisch ins heimische WLAN-Netz einbucht, so dass das iPhone sich nicht ständig in der recht geringen Bluetooth Reichweite befinden muss. Also auch hier wird gegenüber anderen Marktteilnehmern echter Merwert geboten.

Ob das allerdings mit der angepeilten Akkulaufzeit alles vereinbar ist, bleibt abzuwarten. Erste Tests werden zeigen, was möglich ist und was nicht. Apple hat aber bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass eine hohe Lern- und Optimierungsbereitschaft vorhanden ist, so dass dies in jedem Fall erst der Beginn sein wird.

Einmal mehr zeigt Apple damit, dass der Phantasie (fast) keine Grenzen gesetzt sind. Allerdings schläft die Konkurrenz nicht und ist zum Teil schon fest im Sattel. Größter Nachteil der Apple Watch ist, dass sie eben nur in der Apple eigenen Umgebung funktioniert. Da der Marktanteil bei Smartphones von Apple jedoch mittlerweile auf unter 15% geschrumpft ist und der eigentliche Platzhirsch mit über 80% Google heißt, spielt die Musik, zumindest volumenmäßig, eigentlich ganz woanders. Zwar dürfte Apple weit vorne auf´s Podest kommen, aber Android als offene Plattform wird eben von einer Unzahl an Herstellern genutzt und da dreht sich das Rad erfahrungsgemäß doch etwas schneller. Erst das Stückzahlintegral über alle Android konformen Smartwatch Angebote und ihrer Verkäufe ist dann mit dem von Apple zu vergleichen. Tim Cook hat den Mund jedenfalls reichlich voll genommen, so dass die Erwartungen hoch sind.

Somit bleibt abzuwarten, wer am Ende die Nase vorn hat und welcher Anteil der iPhone Nutzer sich die sehr selbstbewusst eingepreiste Apple Watch tatsächlich zulegen wird, gegenüber jenen, die sich bereits auf Android eingeschworen und damit eine viel größere Produktauswahl zur Verfügung haben. Microsoft spielt in diesem Zusammenhang bislang (noch) keine Rolle.

In jedem Fall ist das in Summe die größte Kampfansage an die traditionellen Uhrenhersteller seit der Quartzkrise.

 

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