Der SIHH (Salon International de l´Haute Horlogérie) wird sich 2017 mit zusätzlichen Marken erstmals der Öffentlichkeit präsentieren

Bis zum Jahr 2015 war der alljährlich im Januar in Genf stattfindende Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH), der von der FHH (Fondation de la Haute Horlogerie) organisiert wird, nur für 16 Marken zugänglich, darunter vor allem Marken der Richemont-Gruppe (Cartier, JLC, Panerai, IWC …) sowie ein paar weitere sog. befreundete Marken der Gruppe, wie z.B. Parmigiani, Audemars-Piguet oder Greubel-Forsey.

2016 kamen erstmals neun weitere, konzernunabhängige, zumeist kleinere im sogenannten Carré des Horlogers versammelte Marken hinzu. Dabei waren u.a. MB & F, Urwerk, Laurent Ferrier, De Bethune, Voutilainen …).

Für die im kommenden Januar 2017 stattfindende Messe ist die nächste Evolutionsstufe für die SIHH vorgesehen. Es sollen nicht nur insgesamt sieben weitere Marken hinzukommen (zwei Konzernmarken und 5 weitere konzernunabhängige) sondern die Messe soll erstmals in ihrer Geschichte am letzten Tag auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

In einem mit der „Le Temps“ geführten Interview gibt Fabienne Lupo, Präsidentin der FHH (Fondation de la Haute Horlogerie), einige Hinweise über die Zukunft des SIHH. Zunächst einmal wird die Show, die bislang nur für Wiederverkäufer, ausgewählte Journalisten sowie geladene Gäste zugänglich war, ihre Pforten nun auch für die interessierte Öffentlichkeit öffnen. Dies wir am letzten Messetag, Freitag, den 20. Januar 2017, der Fall sein. Die zu lösenden Eintrittskarten werden voraussichtlich jedoch ziemlich teuer kalkuliert sein. Es ist mit Preisen zwischen 70 und 80 CHF zu rechnen. Der interessierte Besucher wird dann aber erstmals die Möglichkeit bekommen, mit einer ganzen Reihe der beeindruckendsten Marken in Kontakt zu kommen.

Für das Fachpublikum wird der SIHH wie bisher ab dem 16. Januar geöffnet sein.

Auf die Frage nach den Gründen für das neue Konzept antwortet Fabienne Lupo (Präsidentin der FHH), dass sich das Kaufverhalten der Endkunden in den letzten Jahren stark verändert hat und immer mehr Marken ihre hochwertigen Uhren über eigene Boutiquen und weniger über den Einzelhandel absetzen. Frau Lupo erinnert auch an die Tatsache, dass vermehrt Verkäufe und damit Umsätze auch außerhalb des SIHH getätigt werden. Der Einzelhandel bestellt also nicht mehr notwendigerweise nur auf dem SIHH, sondern immer mehr auch unterjährig beim jeweiligen Markenvetrieb. Insofern entwickelt sich der SIHH immer weiter weg von einer reinen Ordermesse. Die Aussteller des SIHH reklamierten somit immer deutlicher den Umstand, dass sie bislang nie Gelegenheit fanden, mit den so wichtigen Endkunden direkt in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Eine Überarbeitung des Messekonzeptes und die damit verbundene Erneuerung standen also an.

Die zweite wichtige Änderung betrifft das Comeback von Girard-Perregaux, eine Premium Marke, die, bevor sie von der Kering Group erworben wurde, immer schon Teil des SIHH war.

Die Rückkehr von GP auf den SIHH ist umso erfreulicher, als GP, neben Audemars-Piguet und der Richemont Group, einer der Gründerväter des Salons war. Die zweite, zur Kering Group gehörende Marke, Ulysse Nardin, wird auf dem SIHH 2017 ebenfalls vertreten sein. Alle schon in der Vergangenheit präsenten Marken haben ihre Teilnahme bereits wieder zugesagt, so wird der Salon in 2017 an Fläche sogar etwas dazugewinnen. Statt, wie im Vorjahr 40.000 m², werden es 2017 45.000 m² Ausstellungsfläche sein.

Last but not Least wird es auch in 2017 wieder ein „Carré des Horlogers“ geben, wo sich die zumeist kleineren konzernunabhängigen Hersteller einfinden. Zum nächsten SIHH haben sich zusätzlich zu den in 2016 schon neun freien Marken weitere fünf Manufakturen angesagt: RJ-Romain Jerome, Grönefeld, MCT, Ressence und Speake -Marin.

Abschließendes gibt Fabienne Lupo noch einen Ausblick auf eine denkbare Erweiterung der Messeaktivitäten in Richtung USA. Vergleichbar der in Hong Kong nunmehr alle zwei Jahre stattfindenden Watches & Wonders könnte ab 2018 in den USA – als möglicher Standort ist u.a. Miami im Gespräch – erstmals eine ähnliche Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des FHH stattfinden.

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