Die Tourbillons von A. Lange & Söhne

Gipfeltreffen der Wirbelwinde

Die zu Beginn des Jahres 2014 vorgestellte 1815 TOURBILLON verbindet erstmals zwei patentierte Mechanismen, die die präzise Einstellung der Uhr erleichtern:
den Sekundenstopp für das Tourbillon und die ZERO-RESET-Rückstellfunktion.
Langes achtes Manufakturkaliber mit Tourbillon in 20 Jahren kommt in diesen Tagen in den Handel. Grund genug für einen Rückblick.


Gruppenbild mit Seltenheitswert:
Acht Tourbillons von A. Lange & Söhne aus 20 Jahren.
Erste Reihe: TOURBILLON „Pour le Mérite“.
Zweite Reihe (v. l. n. r.): LANGE 1 TOURBILLON, TOURBOGRAPH „Pour le Mérite“, CABARET TOURBILLON.
Dritte Reihe (v. l. n. r.): LANGE 1 TOURBILLON „165 Years – Homage to F. A. Lange“, RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“, LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER, 1815 TOURBILLON

Die Schwerkraft ist die rätselhafteste aller physikalischen Größen und hat die Fantasie der Menschen zu allen Zeiten beschäftigt. In H. G. Wells’ 1901 erschienenem Buch „Die ersten Menschen auf dem Mond“ entwickelt der exzentrische Wissenschaftler Cavor ein geheimnisvolles Material, das sich den Wirkungen der Schwerkraft entzieht. In der Realität lässt sich die Gravitation leider – oder glücklicherweise – weder aufheben noch abschirmen.
Hundert Jahre vor dem Erscheinen von Wells’ Roman war es der Uhrmacherei immerhin gelungen, die Schwerkraft zu überlisten – mit der Erfindung des Tourbillons (auf Deutsch: Wirbelwind). Das in einem filigranen Stahlkäfig gelagerte Schwingsystem dreht sich einmal pro Minute um die eigene Achse. Auf diese Weise kompensiert der faszinierende Mechanismus den Einfluss der Gravitation auf den Gang der Uhr.


Zifferblatt- und Werkseite der 1815 TOURBILLON

Acht Tourbillons in 20 Jahren
Acht der insgesamt 49 Manufakturkaliber, die A. Lange & Söhne in den vergangenen 20 Jahren auf den Markt gebracht hat, sind mit einem solchen Drehgang ausgestattet. Doch ging es den Produktentwicklern bei Lange nie darum, einfach nur Uhren mit Tourbillon im Portfolio zu haben. Im Konstruktionsprozess wurde stets versucht, die aufwendige Mechanik zu optimieren, wo immer dies möglich war. Dabei wurden zahlreiche neue Ideen hervorge-bracht – und eine Reihe von Weltneuheiten.

Langes Verdienst um die Präzision
Das beginnt bereits beim TOURBILLON „Pour le Mérite“ aus der Premierenkollektion von 1994. Durch eine intelli-gente Anwendung der Hebelgesetze gleicht der erstmals in einer Armbanduhr realisierte Antrieb über Kette und Schnecke die abnehmende Kraft des Federhauses aus. So ließ sich die Gangstabilität und damit die Präzision der Uhr weiter verbessern. Die auf insgesamt 200 Stück limitierte Uhr gehört übrigens zu den größten Auktionserfol-gen der Marke. Gut erhaltene Exemplare des begehrten Sammlerobjekts erzielen heute das Vier- bis Fünffache des ursprünglichen Verkaufspreises. Der Kette-Schnecke-Antrieb kam später noch in zwei weiteren Tourbillonmodellen zum Einsatz. Im TOURBOGRAPH „Pour le Mérite“ trat außerdem ein Rattrapante-Chronograph hinzu. Und die RICHARD LANGE TOURBILLON „Pour le Mérite“ aus dem Jahr 2011 fasziniert mit ihrem markanten Regulator-Design, in das ein raffinierter Schwenkmechanismus integriert wurde.

Ein neues Kapitel in der Geschichte des Tourbillons
Mit der CABARET TOURBILLON gelang Lange 2008 eine doppelte Premiere. Sie war nicht nur die bisher einzige rechteckige Tourbillonuhr der Marke, sondern auch die erste, die mit einem patentierten Sekundenstopp ausgestat-tet war. Damit hatte Lange mehr als 200 Jahre nach der Erfindung des Drehgangs endlich eine Antwort auf die Frage gefunden, wie sich die oszillierende Unruh im Inneren des rotierenden Käfigs anhalten lässt. Der Stoppme-chanismus findet sich seither in allen neuen Tourbillonkalibern der Manufaktur.


LANGE 1 TOURBILLON „165 Years – Homage to F. A. Lange“ mit Sekundenstopp

Designikone mit Wirbelwind
Dreimal bot Langes berühmtester Zeitmesser eine perfekte Bühne für das Tourbillon. Im Jahr 2000 hatte die als „Jahrhundert-Tourbillon“ bekannt gewordene LANGE 1 TOURBILLON ihr Debüt. Zehn Jahre später erschien die weiter-entwickelte LANGE 1 TOURBILLON „165 Years – Homage to F. A. Lange“ – mit Sekundenstopp – in einer limitierten Edition aus honigfarbenem Gold, einer neuartigen Goldlegierung von bisher unerreichter Härte. Die automatische LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER kündigt das Tourbillon zunächst nur durch einen dezenten Hinweis auf dem Zifferblatt an. Es präsentiert sich erst beim Blick durch den Saphirglasboden in seiner ganzen Vollendung.

 

Über A. Lange & Söhne
Der Dresdner Uhrmacher Ferdinand Adolph Lange legte mit der Gründung seiner Uhrenmanufaktur 1845 den Grundstein für die sächsische Feinuhrmacherei. Seine hochwertigen Taschenuhren sind bei Sammlern in aller Welt noch immer heiß begehrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet, und der Name
A. Lange & Söhne geriet beinahe in Vergessenheit. Im Jahr 1990 wagte Walter Lange, der Urenkel von Ferdinand Adolph Lange, den Neubeginn. Heute werden bei Lange pro Jahr nur wenige Tausend Armbanduh-ren aus Gold oder Platin hergestellt. In ihnen arbeiten ausschließlich selbst entwickelte und aufwendig von Hand dekorierte und montierte Uhrwerke. Mit mittlerweile 49 Manufakturkalibern konnte sich A. Lange & Söhne innerhalb von nur 20 Jahren eine Spitzenposition unter den besten Uhrenmarken der Welt sichern. Zu den größten Erfolgen zählen innovative Zeitmesser wie die LANGE 1 mit dem ersten Großdatum in einer Serien-armbanduhr und die ZEITWERK mit einer exakt springenden Ziffernanzeige von beispielhafter Klarheit. Beide Modelle sind mittlerweile zu Ikonen der traditionsreichen Marke geworden.

 

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