Der Internationale Automobil-Salon von Genf findet alljährlich zu Frühlingsbeginn statt. Er bietet eine neutrale, globale Plattform und ist dank seinen angenehmen Dimensionen («alles unter einem Dach»-Konzept) sowie der idealen Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur erste Wahl für Aussteller, Fachpublikum und Besucher. Er ist der bevorzugte Treffpunkt der Internationalen Automobil-Topmanager.
Auf rund 110.000 m² Ausstellungsfläche, in 7 Hallen, bietet diese Messe an 2 Pressetagen und 11 Publikumstagen einiges zu sehen.
So sind im Schnitt 220 Aussteller welche ca. 900 Fahrzeuge und rund 100 Premieren vorstellen vor Ort.
Als Besucher wurden ca.700.000 Personen gezählt, wobei auch mehr als 10.000 Medienvertreter aus 90 Ländern anwesend waren.
Auch das DEUTSCHE UHRENPORTAL war in Genf, uns interessierten neben den Neuigkeiten auf vier Rädern natürlich auch die „Tickenden“ Objekte.
Zunächst suchten wir die Halle 3 auf, denn hier fand eine interaktive Sonderausstellung von Tag Heuer statt.
TAG Heuer feierte auf der Genfer Messe das 30. Jahr der Zusammenarbeit mit McLaren.
Der Messestand war beeindruckend. Hier konnte man die vielfältigen Verbindungen des Schweizer Uhrenherstellers zum Motorsport entdecken.
Auf dem nahezu 1.000 m2 großen Stand präsentiert die Marke nicht nur die Formel 1 und die Rallyes, sondern auch die Langstreckenrennen und die Formel E.
Das Sponsoring der Formel-E war Jean-Claude Biver im Interview denn auch ein besonderes Anliegen. Jean-Claude Biver ist seit dem 1. März 2014 Leiter des Uhrengeschäfts von LVMH, verantwortlich für die Uhrenmarken Hublot, TAG Heuer und Zenith.
Aber auch geschichtsträchtige Rennen wie die Carrera Panamericana und die Festivals historischer Fahrzeuge wie Goodwood wurden mit entsprechenden Exponaten thematisiert.
Und natürlich präsentierte Tag Heuer auch eine entsprechende Auswahl an Zeitmessern.
Auch die mechanische Damenuhr kam bei Tag Heuer nicht zu kurz, was uns durchaus erfreute.
Die MONACO verbindet den Retro-Look mit Schweizer Präzisionsuhrwerken in einem legendären quadratischen Gehäuse.
Das bekannteste Modell ist die Carrera 1887.
Im Jahr 1887 schrieb Edouard Heuer mit der Entwicklung des Schwingtriebs Geschichte. 1963 benannte Jack Heuer die Kollektion Carrera nach dem berühmten Straßenrennen „Carrera Panamericana“. Er konzipierte das legendäre Design mit großem, einfach ablesbarem Zifferblatt und einem stoßsicheren und wasserdichten Gehäuse, das selbst den härtesten Beanspruchungen standhalten würde. Es war die Geburtsstunde einer mythischen Serie. 2010 wurde der Schwingtrieb in einem Carrera-Gehäuse eingesetzt und somit das Calibre 1887 – der intern gefertigte Kaliber-Chronograph – hervorgebracht. In diesem Jahr feiert die Marke stolz den 50. Jahrestag der Carrera mit der Lancierung herausragender neuer Zeitmesser als Hommage an fünf Jahrzehnte inspirierten Designs und revolutionärer Technologie.
CALIBRE 17, Automatik-Chronograph mit einem Durchmesser von 41 mm und einer Gangreserve von 42 Stunden.
Zu Ehren einer der erfolgreichsten Partnerschaften im Motorsport – TAG Heuer und McLaren Mercedes – lanciert die Manufaktur einen Chronographen.
Der Chronograph, der über ein 43-mm-Gehäuse aus poliertem Edelstahl, ein Kautschukarmband mit speziellem Rennreifenprofil, eine schwarze Keramiklünette mit „MCLAREN 1974 EDITION“-Schriftzug – eine Hommage an das 40-jährige Jubiläum des Teams – und einen kratzfesten Saphirglasboden verfügt, wird vom intern entwickelten Calibre 1887 angetrieben.
Der Weg von der Sonderausstellung zu den Automobilherstellern führte zunächst zu Audi.
Der neue Audi R8 stand im Fokus des Audi-Stands auf dem Genfer Autosalon 2015. Das völlig neu entwickelte Fahrzeug wurde gleich in 3 Versionen vorgestellt. Die Le Mans Version, die Straßenversion, befeuert von einem weiterentwickelten 5,2 Liter V10-Mittelmotor, der in zwei Varianten mit jeweils 397 kW (540 PS) oder 449 kW (610 PS) zur Wahl steht. Und zuletzt als ganz besonderen Leckerbissen, der R8 E-Tron als rein elektrische Variante mit 340 kW Leistung, 85 kW Batteriespeicher und einer Reichweite von rund 450 Kilometern. Das ist Tesla-Niveau.
Audi bringt aber nicht nur schöne und technisch exzellente Automobile zum Kunden, sondern versteht es auch den Accessoire-Bereich für ihre anspruchsvollen Kunden mit hochwertigen Uhren zu bestücken. Dazu zählt zum Beispiel ein mechanischer Chronograph aus dem Hause SINN Spezialuhren in Frankfurt.
Sinn Chronograph, Audi design: Die Grafik des schwarzen galvanisierten Zifferblattes erinnert an die Klarheit von Kombi-Instrumenten und die geriffelte Kronen an den Fahrzeuginnenraum.
Auch diese Modelle sahen wir bei Audi:
Positiv finden wir das Zusammenwirken von erstklassigen deutschen Automobilbau mit deutscher Uhrmacherkunst.
Dieses Jahr zum dritten Mal ist die chinesische Marke QOROS in Genf präsent.
QOROS zeigt auf dem Autosalon den neuen QOROS 3 City SUV.
Das Fahrzeug ist optisch gut gelungen und stammt, wie auch der QOROS 3 Sedan und der QOROS 3 Hatch aus der Feder von Gert Volker Hildebrand, dem ehemaligen Chef-Designer von MINI (von 2001 bis Ende 2010) und mit dem Modell QOROS 3 Hatch Gewinner des reddot Award 2014.
Gert Volker Hildebrand und Qoros-Chef Phil Murtaugh (vlnr)
Auch QOROS hat im Accessoire-Bereich eine schön gestaltete hochwertige Herrenuhr aus deutschen Landen im Programm.
Ähnlich wie bei der Entwicklung des Fahrzeugs setzten die Chinesen auch bei der Uhr auf deutsches Design und deutsche Entwicklungskompetenz.
Ein besonderer Höhepunkt war die „Rückkehr von BORGWARD“
Der Ingenieur Carl Friedrich Wilhelm Borgward gründete 1919 sein eigenes Unternehmen und produzierte in Bremen eine breite Palette von Fahrzeugen und Motoren unter den Marken BORGWARD, Hansa, Goliath und Lloyd. Zwischen 1919 und 1961 verließen mehr als eine Million Fahrzeuge die Fertigungsstätten und machten BORGWARD zeitweise zum drittgrößten Automobilhersteller Deutschlands. Die bekanntesten Fahrzeuge der BORGWARD-Geschichte sind der BORGWARD Hansa 1500, BORGWARD P 100 sowie die BORGWARD Isabella.
Im Jahr 2005 entschlossen sich Christian Borgward, Enkel des Gründers Carl F. W. Borgward, und der Automanager Karlheinz L. Knöss, die Marke BORGWARD wiederzubeleben. Zehn Jahre später ist es nun soweit: Die legendäre deutsche Automobilmarke präsentiert sich auf dem Genfer Auto-Salon – zum ersten Mal seit 1960.
Christian Borgward (Enkel von C.F.W. Borgward)
Auf dem Automobilsalon in Genf war das Interesse an BORGWARD groß.
Bei der Pressekonferenz wurde mitgeteilt, dass BORGWARD seinen Firmensitz nach Stuttgart verlegt und noch in diesem Jahr auf der IAA in Frankfurt ihr erstes Auto präsentieren wird.
Die Rennfahrer-Legende Stirling Moss war ebenfalls zugegen. Sir Stirling Moss, geadelt 1999, ist der älteste lebende Grand-Prix-Sieger. Er belegte im Jahr 1959 mit einem Cooper – Borgward den 1. Platz im großen Rennen von Syrakus-Sizillien für Formel 2 Rennwagen.
Bild: Ex-Saab-Designer Einar Hareide (Design-Chef für Borgward), Rennfahrer-Legende Stirling Moss, Christian Borgward (Enkel von C.F.W. Borgward), Karlheinz Knöss (vlnr)
Unabhängig von der Wiederbelebung der Automobilsparte BORGWARD gibt es in Deutschland eine kleine Uhrenmanufaktur, die BORGWARD Zeitmanufaktur, welche in Anlehnung an das Design der einstigen BORGWARD Automobile sehr geschmackvolle Uhren fertigt.
Die bekanntesten Modelle der Borgward Zeitmanufaktur sind die B511 und der B2300 Chronograph.
Weiter führt uns der Weg zu Volkswagen.
Hier fanden wir neben dem Sport Coupé Concept GTE, welches eine Hybrid-Studie für Genf ist, auch wieder das Zusammenspiel zwischen Deutschen Automobilhersteller und deutschem Uhrenbau.
Der GTI Chronograph mit rotem Pusher.
Hyundai zeigte auf dem Autosalon neben dem neuen Hyundai Tucson, auch den neuen i30 Turbo mit seinem neuen 1,6-l-Vierzylinder-Benzinmotor und 186 PS.
Ebenfalls bemerkenswert der von Hyundai ausgestellt Brennstoffzellenantrieb. Hier haben die Asiaten, gemeinsam mit Toyota ganz klar die Nase vorn.
Interessant bei Hyundai auch das Zusammenspiel zwischen Fahrzeug und Smartwatch präsentiert zu bekommen. Bei künftigen Fahrzeuge werden sich mit entsprechender Applikation auf der Smartwatch verschiedenste Funktionen steuern und anzeigen lassen.
So wird zum Beispiel mittels Vibrationsalarm dem Fahrer vermittelt, dass er die zulässige Geschwindigkeit übertritt, oder der Spurhalteassistent Warnimpulse über die Smartwatch ans Handgelenk aussendet. Zudem kann das Auto über das neue Gadget geöffnet und wieder verriegelt und über eine „Find My Car“ Funktion im Parkhaus leichter gefunden werden.
An weiteren Integrations- und Funktionsmöglichkeiten wird gearbeitet. Bereits Ende des Jahres will Hyundai auch in Deutschland eine App zur Verfügung stehen, die aktuelle Fahrzeugmodelle mit einer Smartwatch auf Android Wear Basis kommunizieren lässt. Wir bleiben dran und werden sehen.
Wer hatte in Genf zum Thema Automobile und Uhren sonst noch etwas zu bieten? Leider nicht viele. Bei den Premium Marken BMW und Mercedes wurden zwar schöne und begehrenswerte Automobile präsentiert, in Sachen Uhren ist aber Fehlanzeige. Was dort zur Schau gestellt wurde, wollten wir nicht ablichten, der beiden Marken einfach nicht würdig.
Bekanntlich gibt es zwischen Aston Martin und Jaeger Le Coultre eine Liason, die eine Uhr hervorbrachte, bei der sich durch sanften Druck auf´s Uhrglas das Fahrzeug öffnen und wieder schließen lässt. Leider wurde hierzu nichts ausgestellt. Ob das Thema denn auch in Zukunft – vor dem Hintergrund der anrollenden Welle an intelligenten Uhren – Bestand hat, darf ohnehin bezweifelt werden.
Der Blick nach Frankreich zeigt zahlreiche neue Fahrzeug mit frischen Design und nun auch zeitgerechter Technik und zwar egal ob von PSA, also Peugeot/Citroen oder Renault. Da tut sich was. Aber auch hier ist in Sachen Uhren Fehlanzeige.
Zusammenfassend eine tolle Messe, mit vielen Neuigkeiten, die zeigt, dass der Schwung, damit aber auch der Wettbewerb, wieder zunimmt. Dem Kunden kann´s nur recht sein. In Sachen Uhren und Rennsport eine einzigartige Ausstellung von TAG Heuer sowie schöne und sehr hochwertige Accessoire-Uhren im VW-Konzern, ansonsten bei Wettbewerbern oftmals Angebote, die dem Anspruch der jeweiligen Marke nicht entsprechen. Bemerkenswert der Auftritt von BORGWARD. Die Uhren aus der kleinen und feinen Borgward-Zeitmanufaktur sind schon da, jetzt müssen noch die Autos kommen. Und last not least Hyundai, die mit Brennstoffzelle und der Smartwatch Anbindung an das Fahrzeug bereits einen Blick in die nicht allzu ferne Zukunft gewährten.
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