Der Mond in Sachsens Wissenschaften – Teil 1

Mondphasenuhren von A. Lange & Söhne und beeindruckende Zeitzeugen der Mondforschung in Sachsen

Als einer der auffälligsten Himmelskörper beschäftigt der Mond die Menschen bereits seit Jahrtausenden. Auch in Sachsen haben sich Bürger, Gelehrte und Fürsten mit dem Erdtrabanten, seinem Lauf am Himmel und seinem Einfluss auf verschiedene Lebensbereiche auseinandergesetzt.

Den Grundstein für die Sternkunde und damit auch die Erforschung des Mondes legte Kurfürst August von Sachsen im 16. Jahrhundert. Er ließ Europas erste große Sammlung verschiedener wissenschaftlicher Geräte und Instrumente anlegen: die Kunstkammer zu Dresden, aus der der heutige Mathematisch-Physikalische Salon hervorging.
Kurfürst August von Sachsen (1526-1586) war vielseitig interessiert. Er sammelte umfassende praktische Erfahrungen in den Bereichen der Feinmechanik, der Mineralogie und Kartografie, beschäftigte sich aber auch voller Begeisterung mit Wissenschaft und Kunst. Vor allem der Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels widmete sich der Fürst mit Hingabe. Er knüpfte Beziehungen zu Gelehrten und anderen interessierten Herrschern seiner Zeit und erwarb eine Vielzahl astronomischer Instrumente. Seinem regen Austausch mit Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel verdankt der heutige Mathematisch-Physikalische Salon in Dresden ein besonders beeindruckendes Exponat: die Planetenlaufuhr von Eberhard Baldewein.
Die Dresdner Kunstkammer umfasste mehr als 10.000 Gegenstände aus verschiedensten wissenschaftlichen Bereichen und nahm im Dresdner Schloss sieben Räume ein.


Bild: Die Planetenlaufuhr von Baldewein zeigt die Bewegung von fünf Planeten, der Sonne und dem Mond.

Der erste Saal war dabei den Lieblingsstücken Augusts vorbehalten, hier wurden vor allem Uhren sowie astrologische und astronomische Instrumente gezeigt. Ein unverzichtbarer Bestandteil vieler der dort ausgestellten Geräte war ein Mechanismus, der die realitätsnahe Darstellung des Mondes ermöglichte. Der Lauf des Erdtrabanten am Nachthimmel und seine sich stetig verändernde Form spornten Gelehrte und Künstler immer wieder zu Höchstleistungen an, denn die Berechnung der Mondbewegung und -phasen blieb lange Zeit ungenau und wich oft von tatsächlichen Beobachtungen ab. Trotz der inzwischen bekannten Werte bleibt die exakte mechanische Darstellung des synodischen Mondumlaufes auch heute noch eine Herausforderung für Uhrmacher.
Einige Modelle der diesjährigen Kollektion von A. Lange & Söhne widmen sich diesem faszinierenden Himmelskörper in besonderer Weise: Bei der GROSSEN LANGE 1 MONDPHASE rückt der Erdtrabant in den Fokus der Aufmerksamkeit und präsentiert sich im Zentrum des Stunden- und Minutenkreises. Die patentierte orbitale Mondphasenanzeige der RICHARD LANGE EWIGER KALENDER „Terraluna“ gibt mit höchster Präzision die Konstellation des Mondes zu Erde und Sonne wieder. Und auch das klar gestaltete Zifferblatt der LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER gibt präzise Auskunft über die aktuelle Mondphase.


Bild: RICHARD LANGE EWIGER KALENDER „Terraluna“ vor Mondmechanismus einer Planetenlaufuhr von Eberhard Baldewein (Kassel 1568)

Nachdem Eberhard Baldewein eine Planetenlaufuhr für Landgraf Wilhelm IV. gebaut hatte, erhielt er von Kurfürst August den Auftrag, ein weiteres Modell für die Kunstkammer zu schaffen. Mit der komplexen Berechnung und Herstellung der einzelnen, teilweise asymmetrischen Getrieberäder setzte Baldewein neue Maßstäbe in der Uhrmacherei. Die aufwändig verzierten Anzeigen des Mondmechanismus stellen neben der aktuellen Mondphase auch den Stand des Trabanten relativ zur Sonne sowie dessen Lauf am Himmel dar.

Ebenso ist die patentierte orbitale Mondphasenanzeige der RICHARD LANGE EWIGER KALENDER „Terraluna“ eine Innovation auf dem Gebiet der Feinuhrmacherei. Mit unübertroffener Präzision zeigt sie die jeweilige Konstellation des Mondes im Verhältnis zu Erde und Sonne.


Bild: GROSSE LANGE 1 MONDPHASE vor Himmelsglobus, Johannes Reinhold und Georg Roll (Augsburg 1586)

Im Inventar der Kunstkammer Dresden findet sich im Jahr 1587 ein besonders faszinierendes Instrument: ein mechanischer Himmelsglobus aus Augsburg. Die drei übereinander angeordneten Sphären sowie verschiedene umlaufende Reifen beschreiben zahlreiche astronomische Prozesse. Von der Darstellung des aktuellen Sternenhimmels über die Ermittlung der Daten von Sonnenauf- und Sonnenuntergang bis zur Anzeige der aktuellen Mondposition erfüllt der Glo-bus dreizehn verschiedene Funktionen.

Auch im Zentrum des Stunden- und Minutenkreises des in diesem Jahr vorgestellten Modells GROSSE LANGE 1 MONDPHASE lässt sich die Zu- und Abnahme des Mondes exakt verfolgen


Bild: GROSSE LANGE 1 MONDPHASE vor Tellurium, William und Samuel Jones (London um 1800)

Ein Tellurium (von dem lateinischen Wort für Erde, tellus) ist eine Planetenmaschine, die die genaue Position von Erde, Sonne und Mond zueinander darstellen kann. Mit Hilfe des Modells lassen sich die Entstehung der Jahreszeiten, der Mondphasen, und konstellationsbedingte Phänomene wie Sonnen- oder Mondfinsternis anschaulich erklären. Die Ausarbeitung der Standplatte als Kalendarium ermöglicht außerdem eine taggenaue Beobachtung der Positionen von Sonne, Erde und Mond.

Das neue Modell GROSSE LANGE 1 MONDPHASE ist in Gelbgold, Rotgold und Platin erhältlich. Ein patentiertes Verfahren zur Beschichtung der Mondscheibe verleiht dieser astronomischen Komplikation ein äußerst detailreiches Aussehen.


Bild: LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER vor Mondglobus, Ernst Fischer, Dresden 1875

Der Dresdner Ernst Fischer modellierte die Vorder-seite des Mondes anhand von Fotografien und eigenen Beobachtungen. Die erdabgewandte Seite musste er dabei allerdings aussparen, denn aufgrund der synchronen Rotation des Mondes sieht man von der Erde aus stets dieselbe Oberfläche. Mit der sowjetischen Raumsonde Lunik 3 konnten 1959 erste Bilder der Mondrückseite gemacht werden, im Jahre 1969 folgte die erste bemannte Mondlandung – heute ist der Mond der am genauesten erforschte Himmels-körper.

Die LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER verbindet zwei klassische Komplikationen miteinander. Dank der durchdachten Anordnung des Kalendariums um die Zeitanzeige herum lässt sich eine Vielzahl von Informationen klar ablesen.

 

Über A. Lange & Söhne
Der Dresdner Uhrmacher Ferdinand A. Lange legte mit der Gründung seiner Uhrenmanufaktur 1845 den Grundstein für die sächsische Feinuhrmacherei. Seine hochwertigen Taschenuhren sind bei Sammlern in aller Welt noch immer heiß begehrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet und der Name A. Lange & Söhne geriet beinahe in Vergessenheit. Im Jahr 1990 wagte Walter Lange, der Urenkel von Ferdinand A. Lange, den Neubeginn. Heute werden bei Lange pro Jahr nur wenige Tausend Armbanduhren aus Gold oder Platin hergestellt. In ihnen arbeiten ausschließlich selbstentwickelte und aufwendig von Hand dekorierte und montierte Uhrwerke. Mit fast 50 Manufakturkalibern konnte A. Lange & Söhne sich in wenig mehr als 20 Jahren eine Spitzenposition unter den besten Uhrenmarken der Welt sichern. Zu den größten Erfolgen zählen innovative Zeitmesser wie die LANGE 1 mit dem ersten Großdatum in einer Serienarmbanduhr und die LANGE ZEITWERK mit einer exakt springenden Ziffernanzeige von beispielhafter Klarheit. Beide Modelle sind mittlerweile zu Ikonen der traditionsreichen Marke geworden.

 

 

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