INHORGENTA 2017: Pressekonferenz

Die INHORGENTA 2017 als zweitgrößte Uhren- und Schmuckmesse in Europa öffnet zum 44ten Mal Ihre Pforten.

 

 

Aus der Pressekonferenz fassen wir die wichtigsten Statements zusammen.

Einschätzung der Messeleitung

Insgesamt 987 Aussteller aus 40 Ländern nehmen 2017 teil. Dies entspricht einem Zuwachs von 5% gegenüber dem Vorjahr, so dass die Messeleitung von einer positiven Entwicklung, in einem insgesamt schwierigen Umfeld spricht. Dies lässt sich auch aus der Zunahme der Vorregistrierungen von Fachbesuchern ableiten. Im vergangenen Jahr besuchten 26.000 Besucher die Messe. In diesem Jahr wird mit einer ähnlich hohen Zahl gerechnet.

Die erschwerten Bedingungen sind vorrangig auf den Rückgang des Wachstums in China zurückzuführen. Von einem erfolgsverwöhnten Wachstum im zweistelligen Bereich tritt nun die erwartete Normalisierung auf einem immer noch hohen Niveau von rund 6 – 7% ein. Dies wird auf absehbare Zeit die neue Normalität bilden.

 

 

Kaufverhalten und Absatz von Uhren und Schmuck in Deutschland

Der Umsatz von Uhren und Schmuck ging 2016 in Deutschland um 1,2% zurück. Bei Uhren allein betrug der Rückgang 3%. Insbesondere die Kaufzurückhaltung bei Touristen, aber auch geopolitische Unsicherheiten und Verwerfungen haben den Absatz in Deutschland belastet. Bei Schmuck war hochwertige Ware aus Edelmetall sowie in Kombination mit Diamanten gefragt. Nicht zuletzt auch unter dem Aspekt der Wertanlage.

Negativ für den deutschen Einzelhandel wirkte sich die Schwäche des Britischen Pfund aus, die viele Touristen nutzten statt in Deutschland, nun in UK zu kaufen.

Ein weiteres Thema, welches den Fachhandel zunehmend erreicht, sind intelligente Uhren und Wearables. In diesem Bereich bestehen noch immer große Unsicherheiten. Der Fachhandel sollte die fortschreitende Digitalisierung jedoch mehr als Chance, denn als Risiko betrachten. Dass das Thema immer weiter um sich greift, hat nicht zuletzt, die vor zwei Wochen zu Ende gegangene ISPO gezeigt. Dort waren eine ganze Reihe von Herstellern sportiver Uhren und Fitnesstracker vertreten und die Resonanz war überwiegend positiv.

Entwicklung bei smarten Zeitmessern

Obgleich auch der Markt der smarten Uhren sich unruhig entwickelt, zeigt die Trendkurve eindeutig nach oben. Mit jährlich im soliden zweistelligen Bereich liegenden Steigerungsraten ist weiterhin zu rechnen. Nach einer Auswertung von Statista liegen bei den Deutschen die smarten Uhren und Wearables bei Elektronikprodukten bereits an vierter Stelle der Wunschliste. Was den Absatz an der ein oder anderen Stelle bislang noch bremst, sind echte Durchbruchsinnovationen. Das könnte sich aber bereits in naher Zukunft, mit der Einführung des kontaktlosen Bezahlens, oder der Erteilung von Zugangsberechtigungen zum Hotelzimmer, oder zur eigenen Haustüre (Stichwort Smart Home) oder gar zum eigenen Fahrzeug, schlagartig ändern.

Situation des Handels

Mit zunehmender Komplexität der Produkte wird Beratungskompetenz immer wichtiger. Diese können in der Regel weder der Elektronik-Discounter, noch das Internet bieten; dort zählt allein der beste Preis. Das ist aber die große Chance für den Uhren- und Schmuckfachhandel, Kompetenz aufzubauen und dem Kunden anzubieten. Die richtige Sortimentbildung, kombiniert mit Beratungskompetenz sind der Schlüssel zum Erfolg.

Dabei kann der wachsende Anteil des E-Commerce dem Fachhandel durchaus in die Hände spielen. Ein Motto könnte z.B. lauten: Im Internet bestellen und beim Fachhändler vor Ort abholen. Der Kunde möchte das Beste aus zwei Welten!

Sehr unvorteilhaft wirken sich die Turbulenzen auf dem Schweizer Uhrenmarkt aus. Die verfehlte Politik einiger großer Schweizer Hersteller hat zu einem massiven Überangebot an Ware in den Distributionskanälen gesorgt. Nun wird versucht, diesen Überhang durch eine Reihe von Maßnahmen abzubauen. Darunter fallen Rückkäufe, aber auch das Umleiten von Warenströme in andere Länder. Auch nach Deutschland versuchen einige Hersteller mehr Ware hineinzupressen. Diese fließt dann aber zu einem Teil in graue Kanäle ab, die über entsprechende Preisnachlässe das Geschäft des Einzelhandels erneut belasten.

Weitere belastende Momente treten dadurch auf, dass zahlreiche Premiumhersteller ihr Glück in der Errichtung eigener Boutiquen sehen, um damit die Händlermarge für sich selbst reklamieren zu können.

Inhorgenta Award

Als neues Highlight der Inhorgenta findet dieses Jahr erstmalig der INHORGENTA AWARD statt. Eine hochgradig besetzte Jury, unter Leitung der Moderatorin Nina Ruge, hat eingereichte Schmuckstücke und Uhren in verschiedenen Kategorien bewertet und für die Endausscheidung nominiert.

Im Rahmen eines Galaabends im Postpalast in München erfolgt am 19.02.2017 die Preisverleihung.

 

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