Baselworld 2018, Teil 1: Die deutschen Uhrenhersteller

Die Baselworld 2018 liegt einige Wochen zurück und wir haben uns dieses Jahr bewusst Zeit gelassen, unsere Eindrücke und Erkenntnisse zu sammeln und zu publizieren. Der Turbo-Journalismus ist heute so gestrickt, dass geradezu ein Wettlauf zwischen denen entbrannt zu sein scheint, die am schnellsten Ihre Informationen im Netz haben. Da lassen wir gerne anderen den Vortritt.

Aber zurück nach Basel: Die Baselworld 2018 stand anfangs unter keinem guten Stern. Die Zahl der gemeldeten Aussteller hat sich halbiert, in deren Folge einige Hallen nicht mehr belegt und andere erheblich umgestaltet werden mussten. Und kaum war die Messe eröffnet, da kursierten schon Gerüchte, wer wohl in diesem Jahr zum letzten Mal dabei sein werde; also gleich zu Beginn weitere Abkündigungen für die Zukunft zu befürchten waren.

Unzweifelhaft, die Messe war geschrumpft, aber sie war dadurch auch übersichtlicher geworden. Die Aussteller von Schmuck haben in Basel schon immer einen schweren Stand. In Basel dominiert die Uhr. Und das war in diesem Jahr nicht anders. Auf der Inhorgenta in München ist es genau anders herum. Nun tut sich in Genf neben der bekannten SIHH mit der GEMGENÈVE jedoch ein weiterer Wettbewerber auf. Das Hauen und Stechen – auch innerhalb der Schweiz – scheint in vollem Gange und kein Ende nehmen zu wollen; keiner gönnt dem anderen die Butter auf dem Brot. Ob das gut ist und wirklich so sein muss?

Nun haben Messen in Europa ganz generell – bis auf wenige Ausnahmen – das Problem nachlassender Aussteller- und Besucherzahlen. Der Höhepunkt scheint überschritten. Wann und an welchem Punkt die Bodenbildung einsetzt, lässt sich schwer ausmachen. Es sind viele Fragen offen, wir werden sehen.

Jetzt beginnt die Phase der Konsolidierung und Bereinigung. Und das hat zumindest der Baselworld 2018 nicht geschadet. Im Gegenteil: Wir waren in diesem Jahr ausgesprochen gerne dort und haben uns wohlgefühlt. Der ein oder andere Hersteller hat wieder etwas mehr Bodenhaftung gezeigt. Die Realität scheint zurückgekehrt zu sein. Und das ist ja nichts Schlechtes.

Die Messeleitung hingegen scheint noch immer die Überzeugung zu vertreten, alles richtig zu machen. Im Gespräch mit Ausstellern werden dazu immer wieder Zweifel geäußert. Viele haben den Wandel der Zeit gespürt und für sich entdeckt und notwendige Konsequenzen daraus gezogen; bei der Messeleitung hingegen scheint diese Erkenntnis noch nicht in jedem Winkel angekommen zu sein. Der neue Managing Director an der Spitze der Messe Basel, Michel Loris-Melikoff, lässt aber Hoffnung aufkommen.

Und jene Hersteller und Anbieter, die in diesem Jahr nicht mehr vertreten waren, wirklich vermisst haben wir sie nicht! Wer nicht dabei war, konnte eben auch nicht besucht werden und wird nicht wahrgenommen. So einfach ist das.

Statten wir zum Auftakt einigen Deutschen Marken, von denen wir verschiedene auch im erweiterten Bereich „Les Ateliers“ antrafen, einen Besuch ab.

Der Uhrenbau in Deutschland teilt sich im wesentlichen in zwei bedeutsame und auch international bekannte Zonen auf. Der Bereich um Glashütte, im Freistaat Sachsen sowie im Westen der Rebublik im Großraum Pforzheim bis hinein in den Schwarzwald. In beiden Zentren reicht die Geschichte weit zurück und die Mikromechanik spielt dort auch heute noch eine zentrale Rolle.

D.h. aber nicht, dass sich nicht auch außerhalb dieser Zentren Uhrenhersteller etabliert und niedergelassen haben.

Begeben wir uns gedanklich zunächst nach Glashütte und statten der Firma Nomos auf ihrem Messestand in Basel einen Besuch ab.

Nomos

Fachsimpeln Uhrenliebhaber untereinander, so kommt dabei stets der Name Nomos vor. Die erst 1990 vom IT-Experten Roland Schwertner gegründete Firma zählt seither zu den Senkrechtstartern in Deutschland und hatte auch in Basel wieder Überraschendes zu zeigen. Das neue Automatik-Kaliber „neomatic“ wäre vermutlich nicht halb so interessant, wenn es nicht eine Eigenschaft aufweisen würde, bei der nahezu alle sonstigen Großserienkaliber passen müssen. Das neue Kaliber hat eine weit außen liegende Datumscheibe verordnet bekommen, die es ermöglicht – ohne wie beim Großdatum zwei Scheiben bemühen zu müssen – mit einer einzigen umlaufenden Scheibe, die Zahlen so groß aufgedruckt zu bekommen, dass sich eine hervorragende Ablesbarkeit einstellt.

Das neue neomatic Kaliber DUW 6101 von Nomos

Das Datumsfenster im Zifferblatt fällt denn auch entsprechend großzügig bemessen aus.

Nomos Orion neomatik 41 Datum

Ein weiteres Highlight ist das neue Modell „Autobahn“. Allein schon die Modellbezeichnung lässt aufhorchen; so nennt Nomos seine neue Uhr. Und die Assoziation des Designs findet ihren Ursprung tatsächlich beim Automobil. Das mutige und eigenständige Design wurde von Werner Aisslinger entwickelt und schreibt die Formensprache des Hauses geschickt fort. Das Zifferblatt erinnert, insbesondere auch das extravagante Nachtdesign, an den Tachometer eines Automobils.

NOMOS, Modell Autobahn

Eine sehr stilsichere Erweiterung der Produktportfolios, wie wir meinen.

Last but not Least soll aber auch die Damenwelt nicht zu kurz kommen. Und mit der Linie „Petit Four“, bei der im eckigen Formgehäuse insgesamt vier schicke Zifferblattfarben zur Auswahl stehen, findet die Dame zu ihrem Outfit rasch die passende Uhr.

Vier neue Tetra-Versionen bilden die NOMOS Serie „Petit Four“

 

Moritz Grossmann

Die Uhrenmanufaktur Moritz Grossmann aus Glashütte kann ebenfalls mit mehreren Neuheiten aufwarten. Auch hier heißt die Devise, mehr Mut zeigen und sich auch an nicht alltägliche Designs heranwagen. Das Spektrum reicht vom Modell „Benu Anniversary Lost in Space“ mit einem im Gehäuse exzentrisch positionierten Uhrwerk bis hin zum ersten eigenen Automatik-Kaliber mit Hammeraufzug. Dieses Konstruktionsprinzip reicht zurück in die ganz frühen Tage des automatischen Aufzugs und wird von Moritz Grossmann wieder aufgeriffen und den heutigen Möglichkeiten entsprechend stark verfeinert.

Benu Anniversary Lost in Space
 Atum Hamatic
Zur Baselworld 2018 lanciert der Glashütter Uhrenhersteller Moritz Grossmann mit der Atum Hamatic seine erste Automatikuhr.
Atum Hamatic

Und letztlich spielt auch das Thema Farbe – wie bei so manch anderem Anbieter auch – eine zunehmend wichtige Rolle. Neben der weiterhin behutsam gepflegten Kollektion klassischer und zeitloser Uhren möchte die Uhren-Manufaktur aber künftig auch jene Klientel ansprechen, bei der es gerne auch etwas extrovertierter sein darf.

Tefnut Pure Gelb

 

 

Glashütte Original

Große Freude bereitet immer wieder der Besuch bei Glashütte Original. Dort werden bestehende Modellreihen sehr behutsam ergänzt und weiterentwickelt. Die weit zurückreichende Historie von Glashütte Original bildet dabei einen fast unerschöpflichen Fundus für neue Ideen und Kreationen.

Besonders beeindruckt haben uns in diesem Jahr die Senator Cosmopolite in Edelstahl sowie die Sixties mit einem extravaganten, ja geradezu aufregend anders gezeichneten Zifferblatt.

Die neue Senator Cosmopolite präsentiert sich erstmalig in Edelstahl und minimalistischem Design. Das Edelstahlgehäuse hat einen Durchmesser von 44 mm; seine Oberflächen sind teils satiniert, teils auf Hochglanz poliert. Vom matt-weiß lackierten Zifferblatt heben sich dunkelblau gedruckte, arabische Minutenziffern und blaue Appliken ab. Gebläute zentrale Minuten- und Stundenzeiger werden von einer kleinen Sekunde bei 6 Uhr und dem Panoramadatum bei 4 Uhr ergänzt. Die separate Anzeige der Heimatzeit bei 12 Uhr ist mit einer äußerst hilfreichen Tag-/Nachtanzeige und einer Gangreserveanzeige kombiniert.

 

Die neue Senator Cosmopolite in Edelstahl neben ihrer „älteren“ Schwester in Rotgold

 

Zu den Markenzeichen der Sixties gehört das gewölbte Saphirglas, geschwungene Zeiger und die eigenwilligen arabischen Ziffern. Was aber am  am deutlichsten ins Auge fällt, ist das coole grüne Retro-Zifferblatt. Durch seinen ungewöhnlichen „Dégradé-Effekt” verblendet sich der helle Farbton aus der Mitte zu einer dunkleren Nuance an den gewölbten Rändern des Zifferblatts.

Glashütte Original: Sixties

 

 

Mühle Glashütte

Bleiben wir noch in Glashütte und sehen uns bei Mühle Glashütte um, so gilt auch hier: In der Ruhe liegt die Kraft. Klar gezeichnete Modelle, ohne „Schnick Schnack“, die auch nach vielen Jahren des Gebrauchs nicht nur beständig und zuverlässig ihren Dienst verrichten, sondern mit ihrem zeitlosen Design modischen Trends eine Absage erteilen. Kompromißlose Robustheit und Nachhaltigkeit lautet hier die Devise. Die Uhren von Mühle Glashütte sind primär Gebrauchsuhren für den oftmals strapaziösen Alltag, die eine Menge wegstecken und dann aber auch am Abend oder am Wochende Restaurant am Handgelenk bleiben können.

Panova Blau, das neue Einsteigermodell für unter 1000 Euro, bestückt mit einem hochwertigen Automatikkaliber SW 200 von Sellita und Mühle eigener Spechthalsfeinregulierung
29er Tag / Datum

Das hochwertige Edelstahlgehäuse ist bis 10 bar druckfest und mit dem zusätzlich erhältlichen Edelstahlband ist die 29er Tag/Datum auch zum Schwimmen geeignet.
In der 29er Tag/Datum kommt als Werk ein SW 220-1, Version Mühle zum Einsatz. Neben dem hauseigenen Rotor ist es auch mit der von Mühle patentierten, besonders stoßsicheren Spechthalsregulierung ausgerüstet.

 

Lunova Lady

Die neue Lunova Lady verzichtet ganz bewusst auf knallige Farben und setzt ihre Trägerin mit einem polierten Edelstahl-Gehäuse und dezenten Zifferblatt in Szene. Applizierte Ziffern und Indizes und ein farblich passendes Lederband mit zarten Schmuckringen runden den zurückhaltenden Auftritt der neuen Damenuhr ab.

 

Bruno Söhnle

Last but not Least möchten wir noch einen weiteren Aussteller aus Glashütte erwähnen. Bruno Söhnle tritt neben seiner Kollektion an Quarzkalibern auch mit solider Mechanik zu erschwinglichen Preisen an, um auch Kunden mit knappem Budget den Zugang zu Uhren „Made in Glashütte“ zu ermöglichen.

 

 

Lang & Heyne

Verlassen wir Glashütte, bleiben aber in Sachsen, und begeben uns nach Dresden zur Uhrenmanufaktur Lang & Heyne. Marco Lang, der kreative Kopf hinter der exklusiven Marke, hat sich einmal mehr etwas Besonderes einfallen lassen. Das außergewöhnliche Modell Georg mit seinem einzigartigen Formwerk hat Zuwachs in Form eines Tourbillons erhalten. Dieses Modell nennt sich Anton, benannt nach König Anton einem sächsischen König von 1827 bis zu seinem Tod 1836.  In Sachsens schwierigen Zeiten um 1830 zeigte König Anton Umsicht, Toleranz und Verständnis. So bekam er vom Volk den Beinamen „der Gütige“.

Ein absoluter Traum von einer Uhr. Entsprechend begeistert war das Publikum in Basel und bescherte der kleinen Manufaktur volle Auftragsbücher.

 

Kudoke

Und zu guter Letzt gibt es weiter östlich von Dresden in Richtung Görlitz noch ein weiteres Uhrenatelier, welches in Kleinstserien exklusive und begehrte Zeitmesser fertigt. Stefan Kudoke ist Entwickler, Designer und Meisteruhrmacher in einer Person.

KUDOKE Free KudOktopus

Hat er bislang durch seine bisweilen skurril gezeichneten Skelettuhren eine immer größer werdende internationale Fangemeinde um sich scharen können, so wartet er nun mit dem ersten selbstkonstruierten, hauseigenen Manufakturkaliber auf.

KUDOKE Kaliber 1

 

Rosenthal

Im fränkischen Selb ist die international bekannte und geschätzte Porzellanmanufaktur Rosenthal beheimatet. Zusammen mit Firma POINTtec in Ismaning bei München, entstehen ganz außergewöhnliche Zeitmesser mit handgerarbeiteten Zifferblättern aus feinstem Rosenthal-Prozellan zu dennoch sehr erschwinglichen Preisen.

 

Alexander Shorokhoff

Aber auch am anderen Ende von Bayern, ganz nahe der Grenze zu Hessen, entstehen bei Alexander Shorokhoff Uhren, die das Alltägliche hinter sich lassen und den Uhrenkenner unter den Individualisten ansprechen. Alexander Shorokhov bringt immer wieder außergewöhnliche Schöpfungen hervor. Seine Uhren sind ein klares Statement und verkörpern die Avantgarde. „Art on the Wrist“ lautet sein Motto. Die jüngste Kreation, das Modell „Peacock“ stellt dies einmal mehr unter Beweis.

Modell „Peacock“

Das aufwendig gefertigte Zifferblatt stellt 2 stolze Pfauen dar, welche ein Rad aus türkis und blau schimmernden Federn schlagen. Das Zifferblatt wird mit Hilfe von CNC- Maschinen bearbeitet und per Hand nachgraviert. Hier werden verschiedenfarbige und durchsichtige Emaillen verwendet und appliziert. Für den Körper bekommt der Pfau ein tiefes Blau. Die Federn werden in Grün, Gelb und Blau dargestellt, während die Flügel und die Kopfkrone in Rot erstrahlen.

Ein weiteres Highlight ist das Modell  „Los Craneos“ mit zwei ETA-Automatikwerken. Das auf nur 47 Stück limitierte Modell ist der beeindruckenden mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo gewidmet.

Der Doubletimer „LOS CRANEOS“

 

SINN Spezialuhren

Ein wenig weiter westlich, im Norden von Frankfurt findet sich die Firma Sinn Spezialuhren, die auch in Basel wieder auf eine treue Fangemeinde zählen konnte. Sinn hat schon seit Anbeginn ein Vertriebsmodell gewählt, welches heute, im Zeitalter der Digitalisierung und des Online-Shoppings, in aller Munde ist. Sinn vermarktet einen Großteil seiner Uhren im Direktverkauf, den kleineren Teil über regionale Verkaufsstützpunkte. Sinn pflegt den direkten und damit intensiven Kontakt zum Kunden und ist dem unmittelbaren Wettbewerb mit dieser Strategie weit voraus. Die Produktplatte wird kontinuierlich weiterentwickelt und den Bedürfnissen der Kunden angepasst, so dass für jeden Geschmack – auch dem der Damen – etwas dabei ist.

Sinn 103 Sa B E – Der klassische Fliegerchronograph in blau

Der auf 500 Stück limitierte 103 Sa B E bildet durch die Belegung von Zeigern, Ziffern und Indizes mit elfenbeinfarbener Nachleuchtmasse eine eindeutige Reminiszenz an historische Fliegeruhren. Besonders hervorgehoben wird dieser Eindruck durch die klassische Farbe Blau.

SINN 936- Der Chronograph mit 60er Teilung bei der Stoppminute.

Die 936 überzeugt mit einer klaren Formsprache, die sich in eleganten Details ausdrückt, wie zum Beispiel dem skelettierten Stunden- und Minutenzeiger. Beide sind mit Rhodium überzogen und zusätzlich matt gebürstet. Die Beschichtung mit Rhodium verleiht diesen Elementen einen feinsten Silberglanz, deren Lichtreflexe mit denen der polierten Glasfassung des satinierten Gehäuses aus Edelstahl harmonisch korrespondieren. Als Kontrast hierzu wurde der länger gehaltenen Sekundenzeiger rotglänzend gestaltet.

Mit der hauseigenen Konstruktion des Chronographen-Uhrwerkes SZ05 fokussiert Sinn darauf, die Stoppminutenanzeige mit 60er Teilung bei 3 Uhr und die laufende Sekunde bei 9 Uhr anzuordnen. Der Vorteil ist, dass das Addieren der Stoppminuten bei der sonst üblichen 30er Teilung der Stoppminute entfällt.

SINN 757 II – Der Duochronograph mit unverlierbarem Drehring

Der 757 II in einer auf jeweils 75 Stück limitierten Auflage zeichnet sich durch seine exklusive und edle Gestaltung aus. Ein feinmattes, perlgestrahltes Gehäuse aus Edelstahl wurde mit einem warmgrauen Zifferblatt kombiniert, auf dem die beiden elfenbeinfarbenen Zählerkreise das markante Gesicht eines Duochronographen hervorheben. Die Chronographenzeiger sind jeweils in Dunkelrot gehalten, so dass die Farbgebung insgesamt den Eindruck einer harmonischen Gestaltung vermittelt. Das technologische Spektrum reicht vom Magnetfeldschutz bis 80.000 A/m und die Ar-Trockenhaltetechnik für eine erhöhte Funktions- und Beschlagsicherheit über die Temperaturresistenztechnologie für die Funktionssicherheit im Temperaturspektrum von − 45°C bis + 80°C bis hin zu einem besonders kratzfesten Gehäuse dank TEGIMENT-Technologie.

Dass Sinn Spezialuhren nun auch auf den vorderen Plätzen deutscher Luxusmarken gelistet ist, tut sein übriges und ist kein Zufall.

 

Fassen wir zusammen

Im Gegensatz zu den Schweizer Uhrenherstellern befinden sich die deutschen Anbieter in einer etwas komfortableren Position. Die Uhrenkrise der zurückliegenden zwei Jahre hat vor allem den Volumenherstellern zu schaffen gemacht. Das Überangebot an Uhren aller Preisklassen hat zu überquellenden Lagerbeständen geführt. Rückkäufe durch die Hersteller selbst (hauptsächlich davon betroffen ist die Groupe Richemont) oder Abverkäufe über einen florierenden Graumarkt (davon betroffen sind hauptsächlich Marken der Swatch Group) strapazieren die Branche noch immer stark.

Die deutschen Hersteller zählen fast durchweg nicht zu den Volumenanbietern, sondern bringen Stückzahlen auf den Markt, die sich auch in schwierigeren Zeiten absetzen lassen. Auch die Internationalisierung bietet zum Teil noch ungenutzte Chancen. Und dort, wo enttäuschte und von den Großkonzernen unter Druck gesetzte Fachhändler einigen Schweizer Herstellern bereits die Freundschaft gekündigt haben, werden Ausstellungsflächen in Schaufenstern frei, die nun von gut aufgestellten heimischen Anbietern genutzt werden können.

Der Markt bleibt spannend und in unserem zweiten Teil des Berichtes, bei dem wir uns mit internationalen Ausstellern befassen, wird nochmals deutlicher, wo die Reise geht. Im dritten und letzten Teil des Berichts befassen wir uns dann noch mit den immer intelligenter werdenden elektronischen Zeitmessern, die einen von Jahr zu Jahr stärker werdenden neuen Trend befeuern.

 

Die Autorin:
Frau Martina Weigert ist als freie Journalisten tätig und beobachtet und analysiert als Gründerin und Gesellschafterin beim Deutschen Uhrenportal die Entwicklungen bei hochwertigen Uhren sowie allgemeine Trends im Bereich der Luxusgüter.

 

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