Uhrenmanufaktur Alexander Shorokhoff: Besuch der Ausstellung im Hadid Pavillon

Die Uhrenmanufaktur Alexander Shorokhoff präsentierte auch in diesem Jahr zur Baselworld wieder einige Neuigkeiten. Das Unternehmen beschritt dieses Mal jedoch einen anderen Weg. Entgegen der bisherigen Praxis, wie gewohnt in Halle 2 der Baselmesse auszustellen, stellte Alexander Shorokhoff im von der Messe rund 10 Fahrminuten entfernten Hadid Pavillon in Weil am Rhein aus.

Auch wir nutzten die Gelegenheit, dem Messetrubel zwischendurch zu entkommen und besuchten die separate Ausstellung der Uhrenmanufaktur.

In großzügiger und angenehm ruhiger Atmosphäre konnten wir ohne Zeitdruck die Kollektionen der Manufaktur ansehen und zudem interessante Gespräche führen.

Bevor wir auf die Kollektion eingehen, noch einige Worte zur Uhrenmanufaktur Alexander Shorokhoff und dessen Geschäftsinhaber und kreativen Kopf, Herrn Alexander Shorokhov.

Alexander Shorokhov wurde 1960 in Moskau geboren. Schon in der Schule entdeckte er sein Interesse und Talent für Technik, Zeichnen und Design. Während seiner Ausbildung vertiefte er seine Kenntnisse in diesen Disziplinen und schloss sein Ingenieurstudium in Moskau mit Auszeichnung ab.
Nach dem Studium wurde er von einem staatlichen Bauunternehmen engagiert, bei welchen er zuerst als Ingenieur, später als Geschäftsführer tätig war.

1991 wurde Alexander Shorokhov vom damaligen russischen Ministerpräsidenten Michael Gorbatschow, zusammen mit 20 weiteren jungen Akademikern nach Deutschland geschickt, um die freie Marktwirtschaft beim hessischen Wirtschaftsministerium kennenzulernen und zu studieren. Bereits 1992 gründete Herr Shorokhov eine Uhrenvertriebsgesellschaft für die Vermarktung der damals größten und bedeutendsten russischen Uhrenmarke Poljot.

Doch auf Dauer war der bloße Vertrieb und die Vermarktung von Uhren für Herrn Shorokhov zu wenig; ihm fehlte es, seine Kreativität, seine Begeisterung für Kunst und Design auszuleben.
1995 etablierte er seine erste eigene Uhrenmarke „Poljot-International“. Nun hatte er die Möglichkeit, seine Talente und Kenntnisse in Design und Technik, als auch sein erworbenes Wissen um die freie Marktwirtschaft zu verbinden.
In dieser Zeit begann Herr Shorokhov bereits Uhrwerke durch Vergoldungen und Gravuren zu verzieren.

Poljot-International entwickelte sich zu einer weltweit aktiven Marke.

Die Uhren dieser Marke liegen in einem günstigeren Preissegment. Herr Shorokov hatte aber viel mehr Ideen hinsichtlich Design und Qualität. Diese hat er jedoch nicht unter der Marke Poljot-International umgesetzt. So wurde im Jahr 2003 zusätzlich die Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur, mit Sitz in Alzenau, gegründet.
Jetzt lag es an Alexander Shorokhov all seine Ideen und Kenntnisse in Design und Technik unter einem Dach zu vereinigen.
Bei seiner ersten Kollektion besann sich Herr Shorokhov darauf, wie alles begann – auf seine russischen Wurzeln.
Dementsprechend benannte er seine erste-Kollektion aus der Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur: „Heritage“.

Die Modelle der „Heritage – Kollektion“ tragen die Namen bekannter russischer Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur und Musik. Beim Design ging Herr Shorokhov bei jedem Modell auf die Eigenheiten und Charakterzüge des jeweiligen Namensgebers ein, so deutet zum Beispiel das Modell Fedor Dostoevsky (russischer Schriftsteller), durch die Gestaltung des Zifferblattes auf die Spielleidenschaft des Namensgebers hin.

Seine nächste Kollektion welche er 2011 vorstellte, ist die „AVANTGARDE“.

Auch hier hat sich ein wenig Russland, in Gestalt der ungewöhnlichen Farb- und Formensprache auf den Zifferblättern, welche auf die Vorbilder der russisch avantgardistischen Kunst, wie Kandinsky oder Malewitsch hindeuten, eingeschlichen.

Die Uhren sind von einzigartigem Design: Innovativ – Provokativ – Emotional!

In den großzügigen und hellen Räumen des Pavillons wurden die moderne AVANTGARDE Kollektion, die HERITAGE Kollektion und diverse Neuheiten präsentiert.

Das Ambiente passte perfekt zur Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur und zur Person Alexander Shorokhov, denn es war innovativ, provokativ und emotional!

Es gab viel Platz, sich in aller Ruhe umzusehen und auszutauschen, viel Licht und vieles zu bewundern, so auch die ersten Bilder des internationalen Wettbewerbes „The Crazy World of Miss Avantgarde“.

Der internationale Bilder-Wettbewerb „The Crazy World of Miss Avantgarde” ist ein
offener Wettbewerb, zu dem jeder teilnahmeberechtigt ist. Jeder Teilnehmer kann
direkt an die Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur über den Upload auf der
Website, per Post oder per E-Mail ein Bild, ein Foto oder einen Kurzfilm einsenden,
um die internationale Jury von seiner oder ihrer avantgardistischen, kreativen,
unkonventionellen und individuellen Bilderwelt zu überzeugen. Die Gewinner
dürfen sich auf Uhren aus der aktuellen Avantgarde Kollektion freuen.

Alexander Shorokhov beschreibt seine Idee zum Wettbewerb wie folgt:

„Mich fasziniert die globale Sprache der Bilder, das sich Verstehen ohne Worte – allein über die Emotion. Ich möchte mit den Menschen, die meine Uhren schätzen, zeitgenössische Bilderwelten erkunden und dokumentieren. Es soll eine gemeinsame Reise werden, die uns zu neuen Ufern führt“.

Nachdem wir uns in aller Ruhe die diversen Bilder des Wettbewerbs angesehen haben, wurde der neue Image-Film der Alexander Schorokhoff Uhrenmanufaktur vorgestellt.

Dieser spiegelt sehr gut wieder, welch ein Mensch, Künstler, Designer und Tüftler der Inhaber der Uhrenmanufaktur ist.

An den Uhren der Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur spürt man, mit welcher Hingabe und welcher Emotion diese entworfen werden. Was an Gedankengut, aber auch zum Teil an Provokation in den einzelnen Modellen steckt.

So z.B. die prägnante Zahl 60 auf dem Zifferblatt der Modelle aus der Avantgarde Kollektion, mit welcher Herr Shorokhov an die Zeit der prägnanten Veränderungen, also die 60er Jahre erinnert. Es war die Zeit der Studentenbewegung, in der die Studenten revolutionäre Veränderungen bewirkten.

Kommen wir zu den einzelnen Modellen:

Aus der Kollektion „HERITAGE“ sahen wir uns das bereits schon erwähnte, Modell „Fedor Dostoevsky“ an. Das Design erinnert an die Spielleidenschaft und das ungewöhnliche Leben des russischen Schriftstellers. Außergewöhnlich sind auch die beweglichen Bandanstöße. Hier werden Erinnerungen an das 19. Jahrhundert wach.

Als nächstes bewunderten wir die Modelle aus der Kollektion „AVANTGARDE“.

Hier das Modell „ Miss Avantgarde“.

Das Design der „Miss Avantgarde“ ist provokant, innovativ und selbstbewusst. Die Farbvielfalt auf dem Zifferblatt ist nach Stundensektoren aufgeteilt, die große 60 ist auch auf dieser Uhr zu finden.

Ebenfalls aus der Kollektion „AVANTGARDE“ stammt das auf 500 Stück limitierte Modell „Babylonian“.

Zentrales Element des Zeitmessers ist ein handgraviertes Uhrwerk mit speziellem Sonnenschliff auf der Vorderseite. Ein Wellenornament markiert die Horizontalachse. Sonne und Mond heben sich über dem Werk ab, umgeben von einem blau-violett schimmernden Perlmuttring.

Die zwölf Tierkreiszeichen zieren den Ring, der durch den um 1,5 mm tiefer liegenden dunkelblauen Rahmen hervorgehoben wird.

Das Modell „Stripes“ ist die Jubiläumsuhr, die Alexander Shorokhov zum zwanzigjährigen Bestehen seines Unternehmens geschaffen hat.

Diese Uhr, ebenfalls aus der Kollektion „AVANTGARDE“, stellt eine außerordentliche Kreativität unter Beweis. Diese Uhr verfügt zur Anzeige von zwei Zeitzonen über zwei Werke AS.DT, auf Basis ETA 2671, mit automatischem Aufzug und veredelt mit Teilgravur.

Der Chrono-Regulator ist nichts anderes als ein Chronograph mit einer zum Regulateur umgebauten Zeitanzeige. Als Uhrwerk findet das nicht mehr produzierte aber in Restbeständen noch verfügbare Handaufzugskaliber Poljot 3133 Verwendung.

Der Umbau zur Regulator-Anzeige, mit vom Minutenzeiger getrennter Anzeige der Stunden auf einem separaten Hilfszifferblatt, erfolgt in den Werkstätten der Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur. Die Uhr besitzt damit ein Alleinstellungsmerkmal.

Interessant ist das Kaliber Poljot 3133 auch insofern, als es weitgehend baugleich zum bereits seit Jahrzehnten nicht mehr produzierten Valjoux 7734 ist. Darf man den Niederschriften und uns vorliegenden Informationen glauben, so verkauften die Schweizer während der Quartz-Uhrenkrise die Werkzeugmaschinen und Vorrichtungen, die zur Herstellung des Val. 7734 benötigt wurden, an den russischen Uhrenhersteller Poljot.

Nachfolgend, ebenfalls mit dem Basiskaliber 3133 ausgestattet, einige weitere sehr farbenfrohe Handaufzugs-Chronographen.

Modell „Yellowmatic“ :

Das gelbe Zifferblatt in aufwändiger Guillochierung bildet den Hintergrund für die besondere Anordnung und Gestaltung der Ziffern, die Zahl „60“ als tragendes Stilelement der AVANTGARDE Kollektion tritt deutlich hervor.

Als Werk findet hier jedoch ein ETA Automatik-Kaliber mit aufgesetztem Chronographenmodul 2030 von Dubois Dépraz Verwendung.

Der Armbandwecker Glocker präsentiert sich als außergewöhnliche Schönheit und dabei multifunktional.

Das Ziffernblatt zeigt acht leuchtenden Perlmutt-Sektoren auf, die mit ihrer Farbcodierung den Träger der Uhr in die ersten Stunden des Tages hinein begleiten: Vom noch nächtlichem Dunkelblau hin bis ins helle Weiß des angebrochenen Tages.

Als Antrieb wird in dieser Uhr das robuste und zuverlässige Weckerwerk Poljot 2612 (Handaufzug mit Weckfunktion, Produktionszeitraum: 1984 – 1998) eingesetzt, welches in seiner Konstruktion auf dem Werk AS1475 von Anton Schild basiert.

Modell „KM-01“:

Nach einjähriger Projektierungs- und Konstruktionsarbeit wurde das Kalender-Modul KM-01, von der Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur bereits 2013 erstmals vorgestellt.

Das zifferblattseitig montierte Modul auf der Basis des Handaufzugskalibers AS.2609 erweitert dessen Grundfunktionen um ein bei „6 Uhr“ positioniertes Zeigerdatum. Korrekturen des Datums werden durch den in das Gehäuse eingelassenen Drücker bei “4” Uhr vorgenommen.

Der Besuch des Hadid Pavillons war ein spannender und lohnender Exkurs. Wir wurden entführt in die farbenfrohe, innovative, dabei auch etwas provokative und sehr emotionale Welt der Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur.

Anbei noch das Video :
Die Welt zu Gast bei Alexander Shorokhoff im Hadid Pavillon zum großen Branchenevent Baselworld 2014. Avantgarde pur!!

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